Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Bundesregierung das Projekt eines deutschen Weltraumbahnhofs in der Nordsee finanziell unterstützt. Jetzt wurden weitere Details dazu bekannt, wie man sich den Start einer Rakete von dem ersten deutschen Weltraumbahnhof vorstellen muss. Die Tagesschau hat die wichtigsten Informationen dazu zusammengefasst.
Wann?
Zunächst einmal zum Zeitpunkt: Im April 2024 soll die erste Rakete von dem deutschen Weltraumbahnhof starten. Ursprünglich sollte die erste Rakete noch 2023 abheben, doch der Zeitplan hat sich verschoben.
Wie?
Der “Bahnhof” sieht allerdings völlig anders aus als die bekannten Startrampen in den USA oder in Kasachstan. Denn der deutsche Weltraumbahnhof wird sich auf einem speziell umgebauten Schiff befinden. Dieses Schiff mit der Raketenstartrampe an Bord hört auf die etwas sperrige Bezeichnung “German-Offshore Spaceport Alliance“.
Dieses Startrampenschiff fährt von Bremerhaven 350 Kilometer weit auf die Nordsee hinaus. Und zwar bis zum äußersten Rand der “deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone in der Nordsee” (wegen ihrer Form wird diese Zone auch als Entenschnabel bezeichnet). Der große Vorteil eines Raketenstarts auf hoher See: Durch den Start einer Rakete von einem Schiff in der Nordsee werden keine Menschen an Land gefährdet. In einem dicht besiedelten Land wie der Bundesrepublik Deutschland ist das ein wichtiger Vorteil.
Was?
Die erste Rakete, die im April 2024 von dem “German-Offshore Spaceport Alliance”-Schiff abheben wird, soll laut Tagesschau eine Rakete der niederländischen Firma T-Minus sein. Diese Rakete dient noch keinem besonderen Zweck, sondern nur der Demonstration und Erprobung des neuen Weltraumbahnhofs. Wenn alles glattgeht, sollen danach aber viele sogenannte Microlauncher (also Mini-Raketen) von dem “German-Offshore Spaceport Alliance”-Schiff ins All starten. Solche Microlauncher können beispielsweise Satelliten in eine Umlaufbahn um die Erde transportieren.
Das folgende Video zeigt, wie man sich das Schiff und den Raketenstart vorstellen muss:
Wer?
Betreiber des Schiffes ist das Konsortium “Spaceport Alliance” mit mehreren Unternehmen. Dazu gehört unter anderem das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB. OHB hat bereits einen wichtigen Teil eines Mars-Orbiters entwickelt, der seit 2016 den Roten Planeten umkreist.
Warum?
Deutschland soll mit dem Weltraumbahnhof an einem boomenden und zukunftsträchtigen Markt mitverdienen und daran führend beteiligt sein. Zudem soll Deutschland so unabhängig von anderen Ländern werden.
Deutschland will damit ein Technologieführer auf einem Zukunftsmarkt werden. Zudem sollen sich Weltraumtechnologien und die damit erworbenen Kenntnisse auch in anderen Bereichen wie Klima- und Umweltschutz oder in der Telekommunikationstechnik anwenden lassen.
Hier entsteht Deutschlands erster Weltraum-Bahnhof – das ist anders
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