“Ich bin der Über-Nerd, was Warhammer 40K angeht. Die anderen lassen die Puppen im Club tanzen und ich male lieber Warhammer-Figuren für meine Tabletop-Armee an. Oder lese die Bücher. Seit ich 10 Jahre alt bin, liebe ich diese Welten und verschlinge alles, was es dazu gibt. Ich habe mich aber lange, lange nicht getraut, darüber zu reden, weil es nicht das typische Hobby ist, was man in Hollywood erwartet. Und herauskommen könnte, dass ich mal ein Date habe sitzen lassen, weil ich komplett die Zeit vergessen habe, beim Bemalen meiner neuen Adeptus-Custodes-Armee. Sagt es nicht weiter. Aber ja, könnte ich mir eine Rolle aussuchen und alles wäre verfügbar – Captain Titus.”
Henry Cavill, Superman, The Witcher und Warhammer-Superfan
Henry Cavill über seine Liebe zu Warhammer 40K:
Auch wenn man keine Ladies für Warhammer sitzen lassen sollte, mein Gott, wie recht Superman doch hat:
Warhammer 40K Space Marine 2 rockt alles weg. Es hat lange, lange nicht mehr so gespritzt, die Kettensägen gesurrt und sich dieses ultimative Kick-Ass-Gefühl ausgebreitet. Vielleicht das letzte Mal in Gears of War – den alten, denen von Cliff Bleszinski.
Die neuen GoW sind zwar auch starke Shooter, aber kleiner gedacht – sie inszenieren kaum noch Massenschlachten. In Space Marine 2 sind wir Captain Titus, eine menschliche Maschine, eingeschweißt in die wohl martialischste Rüstung seit Marcus Fenix.
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Wir brauchen wieder mehr Old-School-Kick-Ass-Action, die uns in episch inszenierte und geskriptete Belagerungen werfen. Ganz ehrlich, wer muss hier nicht gerade an Minas Tirith denken, nur eben in der ikonischen Architektur des Imperiums.
IDG
Einstieg: Großinvasion der Tyraniden
Wir werden direkt in diese Großinvasion der Tyraniden hereingeworfen – hässliche, eklige Biester, biotechnisch veränderte Aliens, die ganze Planeten infizieren und so übernehmen können. Und es braucht nicht lange, um zu verstehen, wo Saber Interactive hier hin will:
Space Marine 2 ist groß, gigantisch möchte man fast sagen. Es wirft uns in martialische Massenschlachten. Hier werden Hundertschaften unserer eigenen menschlichen Armee niedergemetzelt, Soldaten ziehen sich panisch zurück, die Frontlinie bröckelt, ehe Captain Titus mit einem Rumms aus seinem Raumschiff landet. Das hinterlässt eine Schockwelle, als wäre gerade Optimus Prime gelandet.
30 Minuten Gameplay-Epik in Warhammer 40K Space Marine 2:
Die Tyraniden greifen in massiven Schwärmen an. Es wirkt, als würden sie wie Ameisen auf unsere Armee herfallen. Ein Miasma aus mörderischem Fleisch, eine Stampede des Todes, rollt über die Cadian Imperial Guard hinab.
Diese besteht vorwiegend aus Infanterie und vereinzelten Razorback-Tanks, deren Geschosse zwar einschlagen, aber die Tyraniden füllen diese Lücke so schnell, wie sie gerissen wird. Sie explodieren und zerreißen zwei Hände voll Absorber. Doch es sind noch immer tausende, die über den Hügel schwärmen, auf die befestigte Frontline zu und ein stählernes Tor – die letzte Rückzugsmöglichkeit in die Stadt.
Minas Tirith in Warhammer 40K – ziemlich gut!
Diese Mischung aus gotischer Giganto-Architektur mit riesigen Kathedralen, die in die Höhe schießen zusammen mit martialischen Aufzügen, die zu diesen religiösen Stätten des Imperiums führen, sind perfekt umgesetzt.
IDG
Ohne Witz, das fühlt sich wirklich an wie Minas Tirith aus “Der Herr der Ringe”, nur eben in einer Mega-Hive-City. Gigantische Kathedralen schießen in den Himmel, mächtige Mauerringe umgeben die ganze Stadt. Überall sind riesige Aufzüge, designt, um ganze Hundertschaften nach oben zu fahren, wo sie einer Statue des Imperators huldigen.
Als wir als Captain Titus mit unserer Eliteeinheit der Ultra Marines auf Patrouillengang gehen, sehen wir, wie junge Soldaten hingerichtet werden – eine brutale Stadt. Sie wollten die Kampfzone verlassen und ihr Leben retten. Denn hier, im vierten Tyraniden-Krieg, ist die komplette Metropole gleich von mehreren Armeen umstellt, die die Festung des Imperiums unentwegt bombardieren.
Wir brauchen wieder mehr Singleplayer-Shooter, die ganz klassisch geskriptet sind: Warhammer 40K: Space Marine fährt mit die größten Massenschlachten auf, die ja ein Videospiel entfesselt hat.
IDG
Saber Interactive bleibt hier der Vorlage treu, die Ultramarines schwören ihren Eid bis in den Tod. Fahnenflüchtige zu verteidigen, liegt nicht in ihrer DNA. Wir schreiten durch riesige goldene Tore, ganze Kolonnen von Panzern fahren an uns vorbei – Fellblades, Land Raider, Shadowswords, sogar einige Monster-Panzer. Die Astra Millitaritum der Imperialen Garde fahren auf, um die Hive-Metropole zu schützen. Auf den Mauern gehen hunderte Scharfschützen in Stellung, so wie einst Gondors Legionen.
Religiöse Hüter sorgen dafür, dass niemandem die Angst in die Knochen kriecht, sonst droht “Der unehrenhafte Tod” – ehrenhafter ist das Sterben auf dem Schlachtfeld. “Entfernt euch noch einmal so lange, Ultra-Marine. Und ich bringe euch zum Master of the Watch”, droht Captain Titus einem seiner eigenen Elitekommandos.
Vor allem die Größe der Stadt ist beeindruckend: Hier wird gerade eine riesige Glocke durch orbitales Bombardement zerstört, die einen halben Mauerabschnitt einreißt und die Mauern sind groß genug, dass dort Panzer kämpfen können.
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10 Soldaten versuchen, das goldene zweite Haupttor vor dem eigentlichen Tor zu heben. Es klemmt – Titus macht das mit dem kleinen Finger und stapft zu den Mauern hinab, die unentwegt von den Schwärmen der Tyraniden- Luftwaffe, den Harridan und Gargoyles, angegriffen wird. Sie schnappen und zerreißen die Sniper und werfen sie über dem Schlachtfeld ab, so wie es einst die Fellbeasts der Nazgûl taten.
Eine Invasion mit dieser Wucht haben wir lange nicht mehr erlebt: Tyrannofex-Artillerie feuern ihre Rupture Cannons gegen die Mauern, die Hive-Flotte bombardiert von oben – die Glocke über einem der Stadttore kracht nach unten, erschlägt eine Einheit Marines, doch Titus duldet keinen Rückzug.
Wer eine solche Belagerungsschlacht im echten Tabletop nachspielen will, findet hier ein starkes Angebot mit 28 Soldaten, Panzern, Geschützen und Mechs.
Und hier eine große Tyraniden-Armee für 140 Euro.
Wenn der Gladiator-Reaper-Panzer die Tyraniden auf der Festungsmauer zermalmt
Uns imponiert die gewaltige Größe, die für viel Varianz im Gameplay sorgt: Wir kämpfen quasi zunächst in Innenhöhen, später dann auf der Hauptmauer, auf der gewaltige Geschütze auf riesige Gargoyle-Schwärme feuern.
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Die ganze Demo von Space Marine 2 ist nur so von Epik überschüttet: Hunderte Tyraniden strömen angeführt von Swarmlords über eine Treppe auf der äußersten Festungsmauer und unser Ultramarine-Buddy schnappt sich einfach einen Panzer, rammt ein kleines Tor ein und fährt darüber.
Ein blutiges Festival, sicherlich nichts für jeden, aber die Schlachten der Warhammer-Welt waren stets brutal. Titus tritt die Tyraniden-Infanterie einfach um und zermatscht ihre Köpfe mit den Stahl-Füßen seiner Rüstung. In der rechten Hand die Bolter-Pistole, mit der linken lässt er das Kettensägenschwert kreisen und so schnetzeln wir uns durch die Horden.
Letztlich muss auch die Vielfalt der Welten stimmen – hier kämpfen wir etwa gerade auf einem Mondkrater-Planeten, der aber eine ähnlich ikonische Architektur prägt.
IDG
Wir benötigen wieder mehr von diesen Spielen, die einfach gute, alte Skriptsequenzen einsetzen. Die episch inszeniert sind, statt sich auf Open-World zu verlassen. Die einfach mal vor uns ein gigantisches goldenes Tor kollabieren lassen, weil Hive Fleet Kraken sich durch den Boden gegraben haben. Das ist gute, alte Kick-Ass-Old-School-Action, wie wir sie heute kaum noch geliefert bekommen.
Warum sind solche gigantischen Belagerungen eigentlich so selten geworden? Daran sollten sich mehr Entwickler ein Beispiel nehmen. In einigen Shots sehen wir auch bereits andere Schlachtfelder, etwa eine gewaltige Cult-Imperialis-Festung auf dem Mondkrater Kedaki – Hightech-Zugbrücke und gigantische Geschütze inklusive …
Auch die anderen Locations machen Lust auf mehr: Wie diese Festung auf einem Mondkrater, inklusive riesiger Zugbrücke, als wären wir gerade im Mittelalter. Saber Interactive versteht, was die Warhammer-Ästethik ausmacht.
IDG
Space Marine 2 mit I Need a Hero. Das wird ein Fest:
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