Vor wenigen Tagen sahen wir in Whatsapp einen befremdlichen Inhalt (siehe Bild zu dieser Meldung). Dabei soll es sich um einen Screenshot von der Webseite des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge handeln, genauer gesagt: um eine Stellenausschreibung.
Das Bundesamt würde demnach angeblich Statisten (männlich und weiblich; von “divers” war in der angeblichen Stellenanzeige übrigens nicht die Rede, obwohl das gesetzlich vorgeschrieben ist) für Bild- und Videoaufnahmen suchen. Die Statisten sollten korpulent sein und bei “Demonstrationen gegen rechts und bei Protesten gegen Abschiebungen” auftreten. Als Vergütung gebe es angeblich Mindestlohn (den gibt es bei behördlichen Ausschreibungen nicht, sondern es gilt immer der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes) plus Zulagen. Außerdem übernehme das Bundesamt die Reisekosten und komme für die Verpflegung auf.
Jedem halbwegs vernünftigen Menschen sollte sofort klar sein, um was für haarsträubenden Unsinn es sich bei dieser angeblichen Anzeige handelt. Dieser Fake dient nur dazu, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu diffamieren und Hass zu schüren. Doch ist dieser Unsinn neu?
Es begann als Satire …
Nein, das ist er nicht. Das österreichische Sicherheitsportal Mimikama.at ist in diesem Artikel dieser Fake-Nachricht nachgegangen. Demnach taucht diese böswillige und Hass schürende Falschmeldung seit längerer Zeit in sozialen Medien auf (uns begegnete sie, wie zuvor erwähnt, auf Whatsapp). Im Jahr 2017 ging es damit los, also zwei Jahre nach der Flüchtlingskrise von 2015.
Die gefakte Anzeige wurde 2017 demnach von der Seite “Daily Fake News” angefertigt und dort als tägliche Satire-News bezeichnet. Der ursprüngliche Tweet, mit dem diese Seite ihren Fake via Twitter (jetzt: X) verbreitet hat, ist nicht mehr verfügbar.
… und lebt als diffamierende Falschmeldung weiter
Das Problem aber: Der Inhalt des Tweets, also die angebliche Stellenausschreibung, wurde immer weiter in den sozialen Netzen geteilt – von interessierten ausländerfeindlichen und rechtsradikalen Kreisen, die damit bewusst das Bundesamt und die Bundesregierung verunglimpfen wollten und wollen. Damit war es nicht mehr Satire, sondern Diffamierung und Hetze.
Das Bundesamt für Migration hat gegenüber Mimikama.at die Echtheit der “Anzeige” dementiert und diese als Fälschung bezeichnet. Das Bundesamt habe nie Statisten für Demonstrationen oder ähnliche Zwecke gesucht.
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