Autos werden immer länger, breiter und in letzter Zeit auch immer höher. Die erste VW-Golf-Generation zum Beispiel war 3,8 Meter lang. Der aktuelle VW Golf ist fast 4,3 Meter lang und selbst der klassenmäßig unterhalb des Golfs angesiedelte aktuelle VW Polo übertrifft mit 4,05 Metern den ersten Golf deutlich bei der Länge. Diese Entwicklung lässt sich auf die meisten anderen Autos übertragen, selbst der Smart und mit dem letzten Modellwechsel auch der Toyota Aygo sind im Laufe der Jahre deutlich gewachsen.
Dementsprechend benötigen moderne Autos mehr Platz, besonders in älteren Tiefgaragen und Parkhäusern wird der Platz knapp. Eine Tiefgarage, deren Parkplätze in den 1950ern für einen schlanken VW Käfer großzügig ausgelegt wurden, stellt im Jahr 2024 nur noch recht knapp bemessene Stellflächen selbst für Fahrzeuge der aktuellen Kompaktklasse bereit. Es ist vor allem die Klasse der größeren SUVs, die nicht nur besonders viel Parkfläche beansprucht, sondern auch auf andere Verkehrsteilnehmer besonders Furcht einflößend wirkt.
Laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) wurden neu zugelassene Autos in Europa in den letzten 20 Jahren im Schnitt 10 cm breiter. Deutschland sei dabei Spitzenreiter: In keinem anderen europäischen Land seien neue Autos breiter, wie die DUH schreibt. Die DUH beruft sich dabei auf diese Studie.
Durchschnittliche Breite von Neuwagen in der EU und im Vereinigten Königreich.
(Illustration: Flourish team)
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Die Deutsche Umwelthilfe nimmt “Monster”-SUVs (so die von der DUH gewählte Bezeichnung) nun ins Visier. Die DUV fordert von allen deutschen Städten höhere Parkgebühren für besonders große SUVs. Als Vorbild nennt die DUH die französische Hauptstadt Paris. Dort findet Anfang Februar 2024 ein Referendum über eine Verdreifachung der Parkgebühren für besonders riesige SUV statt. Aktuelle Umfragen prognostizieren laut DUH eine Zustimmung von knapp 60 Prozent für diese Erhöhung. Zudem bemüht die DUH Tübingen als Vorbild, wo ein Anwohnerparkausweis für besonders große Autos um die Hälfte mehr kostet als die Standardgebühr.
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