Wenn Sie die Spielnachrichten verfolgen, haben Sie vielleicht in den letzten Jahren von einem seltsamen kleinen Indie-Spiel gehört, das sich in Entwicklung befindet. Oft wurde es als“Pokemon mit Waffen” bezeichnet. Palworld verschmilzt Crafting-Spiele wie Ark und Valheim mit den vertrauten Monsterkämpfen der weltweit lukrativsten Medienfranchise Pokemon. Die Veröffentlichung an diesem Wochenende war für die Entwickler ein immenser Erfolg: Das Spiel verkaufte sich über fünf Millionen Mal, was das Spiel auf Platz 3 der gleichzeitigen Spielerzahlen auf Steam katapultierte.
Wir möchten betonen: Das ist nicht das dritt meistgespielte Spiel auf Steam nur an diesem Wochenende! Es ist das dritt meistgespielte Steam-Spiel in der Geschichte von Steam mit einem Spitzenwert von knapp über 1,5 Millionen Spielern auf einmal. Palworld ist die Nummer 1 unter den Neuerscheinungen. Nur PUBG und Counter-Strike 2 haben höhere Zahlen erreicht. Und das, obwohl Palworld exklusiv für Xbox und PC erhältlich ist (und damit den großen Marktanteil von PlayStation und Switch ignoriert) und Millionen von Spielern kostenlos über den Xbox Game Pass angeboten wird. Konsolen- und Game-Pass-PC-Spieler sind nicht in den Steam-Verkaufszahlen oder den Zahlen der gleichzeitigen Spieler enthalten. Es haben am vergangenen Wochenende also noch deutlich mehr zeitgleich Palworld gespielt.
Was macht das Spiel so erfolgreich? Palworld scheint eine perfekte Mischung aus Spielelementen und memetischem Potenzial zu sein. Seit die ersten Trailer die Cartoon-Charaktere und knuddeligen Monster in einer Welt zeigten, in der man halb-realistische automatische Waffen und Häuser im Minecraft-Stil in persistenten Multiplayer-Umgebungen herstellen kann, sind die Spieler gespannt darauf, es auszuprobieren. Palworld enthält auch einen Hauch von Erkundungselementen aus Open-World-Spielen wie Zelda: Breath of the Wild.
Palworld ist härter und erwachsener als Pokemon
Es schadet wahrscheinlich nicht, dass die Trailer ein wenig “kantig” sind. Sie zeigen die jugendlich aussehenden Spielercharaktere, wie sie ihre gefangenen Monster in automatisierten Ressourcenfabriken zu Tode arbeiten lassen und sich in Permadeath-Kämpfen messen. Palworld scheint sich mit den beunruhigenden Implikationen der langjährigen Pokemon-Spiele wie Hundekämpfe und Tierausbeutung zu befassen, die Nintendo nur andeutet, um sein blitzsauberes Image nicht zu beschmutzen. Vielleicht kratzt Palworld aber auch einfach nur am Nerv der erwachsenen Spieler, die sich seit den Tagen des Game Boy Color nach einer komplexeren Version der Monsterjagd und -kämpfe sehnen. Es schadet wahrscheinlich auch nicht, dass die letzten Pokemon-Spiele bestenfalls fade, schlimmstenfalls enttäuschend waren.
Pocketpair
Palworld ist nicht ohne Probleme. Obwohl es einen Deal mit Microsoft für die Aufnahme in den Game Pass gab, hat es die üblichen Startfehler und Stabilitätsprobleme eines Indie-Spiels mit riesigem Umfang und permanentem Online-Spiel. Besonders pingelige Pokemon-Fans werden bemängeln, dass einige der farbenfrohen Monsterdesigns die Grenze zur Hommage/Parodie überschreiten. Aber wenn die Spielerzahlen und die ersten Kritiken ein Hinweis darauf sind, gibt es buchstäblich Millionen von Fans, denen das nichts ausmacht und die Palworld zum ersten zertifizierten Smash-Hit des Jahres 2024 gemacht haben.
Palworld kostet 26,09 Euro auf Steam, zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels 10 Prozent günstiger. Alternativ ist Palworld kostenlos mit dem Xbox Game Pass auf PC, Xbox One und Xbox Series X/S verfügbar.
Der Artikel erschien ursprünglich hier auf PC-WORLD und wurde ins Deutsche übersetzt.
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