Bis das Pixel 8a erscheint, wird es wohl noch etwas dauern: Hält Google an der üblichen Taktung fest, dann erscheint das Gerät wohl erst im Mai 2024. Wer aktuell auf der Suche nach einem neuen Mittelklasse-Smartphone ist, wird so lange nicht warten wollen – und muss es auch nicht. Denn auch das Pixel 7a (UVP 509 Euro) ist nach wie vor ein richtig starkes Gerät, das teilweise schon am Türchen zur Spitzenklasse klopft.
Noch preiswerter und technisch ebenfalls sehr solide zeigt sich aber auch der Vorgänger, das Pixel 6a. Dessen UVP von 459 Euro ist bei vielen Händlern schon auf 350 Euro gefallen. Wir klären die Frage, ob das Pixel 6a damit ein lukratives Schnäppchen darstellt – oder ob man davon 2024 besser die Finger lässt.
Technik-Check: So unterscheiden sich Pixel 6a und 7a
Um den Stand der Technik bei Googles Pixel 6a einordnen zu können, vergleichen wir das Gerät mit seinem Nachfolger. Im Mittelklasse-Bereich besetzt das Pixel 7a aktuell nämlich einen absoluten Spitzenplatz, das Pixel 6a ist aber günstiger zu haben. Doch kann dieser Preisunterschied das technische Gefälle rechtfertigen?
Bei diesen Komponenten hat Google der nächsten Generation ein Upgrade spendiert:
Pixel 6aPixel 7aProzessorGoogle Tensor, 2,8 GHzGoogle Tensor G2, 2,9 GHzRAM6 GB8 GBGewicht178 Gramm194 GrammAkku4410 mAh4300 mAhDrahtlos LadenneinJaAndroid bei ReleaseAndroid 12Android 13Bildwiederholung60 Hz90 HzHauptkamera12 MP64 MPSelfiecam8 MP13 MPGesichtserkennungneinjaUSB3.13.2Bluetooth5.25.3
Neue Technik im alten Modell – oder alte Technik im neuen Modell? Diese Komponenten sind beim Pixel 6a und dem Pixel 7a gleich:
Pixel 6a & 7aSIMDual-SIM (nano/eSIM)WLANWiFi 6 (802.11 a/b/g/n/ac/ax)Verfügbarer Speicher128 GBSpeichererweiterungneinDisplay6,1 Zoll, AMOLED, 2400 × 1080 PixelSchutzklasseIP67Videoauflösung3840 × 2160 PixelOptischer ZoomneinMax. Ladeleistung18 WattMaße152 × 72 × 9 mm
Aktuell bester Preis: Google Pixel 6a
Im direkten Vergleich zeigen sich einige Unterschiede. Die wichtigsten Leistungssprünge hat Google dem Nachfolger beim Prozessor, der Bildwiederholung, bei der Kamera und beim drahtlosen Laden verpasst – das ist mit dem Pixel 6a nämlich noch gar nicht möglich.
Auch die Gesichtserkennung werden manche Nutzer vermissen und 6 GB RAM sind aktuell zwar noch ausreichend, in den kommenden Jahren könnte das aber etwas knapp werden. Upgrades bei Bluetooth und USB sind wiederum weniger weltbewegend. Wir sehen uns die Ausstattung des Pixel 6a mal etwas genau an.
Leistung: Wie viel Rechenpower steckt im Pixel 6a?
Die reine Rechenleistung des Google Tensor (5 nm) ist in Benchmarks schon lange nicht mehr umwerfend, obwohl Google den Chip auch im Pixel 6 und 6 Pro verbaut. Mit dem Snapdragon Gen 1 kann der Tensor beispielsweise nicht mithalten, die Grafikleistung ist für die Preisklasse aber ordentlich.
Zudem profitiert der Tensor vom Google-Bonus: Der Suchmaschinenriese hat den Chip nämlich perfekt für Android-Ansprüche zugeschnitten. Das sorgt für Effizienz und solide Leistung, auch wenn die Balken im Benchmark vielleicht etwas kleiner ausfallen.
Akku und Laufzeit
Das Pixel 6a hat eine tolle Akkulaufzeit – muss aber auch recht lange an der Steckdose hängen. Dort tankt das Smartphone nämlich maximal mit 18 Watt. Das 7a lässt sich genauso viel Zeit, andere Hersteller drehen den Stromhahn aber großzügiger auf. So lädt etwa das Galaxy A53 mit 25 Watt und das Xiaomi Redmi Note 12 Pro Plus (rund 340 Euro) sogar mit 120 Watt.
Was beim Pixel 6a ebenfalls ein echter Nachteil ist: Das Gerät unterstützt kein drahtloses Laden. Man muss das Smartphone bei regelmäßiger Nutzung also täglich ans Kabel hängen. Spätestens 2024 kennen das viele Smartphone-Nutzer anders: Induktives Laden bringt einfach viel Komfort mit. Beim Pixel 7a ist kontaktloses Laden möglich.
Fotos und Kamera: die Achillessehne des Pixel 6a?
Schaut man aufs Datenblatt, dann ist der Unterschied eklatant: Während die Hauptkamera des Pixel 7a mit 64 MP auflöst, bringt es das 6a hier nur auf dürftige 12 MP. Zur Ehrenrettung des Pixel 6a muss man aber festhalten, dass sich das 7a beim Fotografieren auf Pixel-Binning setzt und seine 64 MP damit effektiv auf 16 MP herunterrechnet – die Bilder sehen trotzdem besser aus.
Die Ultra-Weitwinkelkameras liegen mit 12 MP (6a) und 13 MP (7a) nah zusammen. Das Pixel 7a profitiert aber auch vom Tensor G2, der eine höhere Bildqualität verspricht und bei der Nachbearbeitung bessere Ergebnisse liefert.
Im Vergleich mit anderen Mittelklasse-Geräten kann sich das Pixel 6a aber auch mit der scheinbar niedrigen Auflösung seiner Primärkamera behaupten: Bilder sehen auch bei guten Lichtverhältnissen richtig klasse aus. Man kann die Bildqualität mit dem iPhone 13 vergleichen, das oft für seine Kamera gelobt wurde.
Google-typisch zeichnet das Pixel 6a Bilder aber nicht so scharf nach, wie sein Konkurrent von Apple. Im Ergebnis macht das die Fotos am Pixel lebendiger, frischer und spendiert blickfangende Farben. Bei schlechten Lichtverhältnissen tut sich das 6a aber manchmal schwer, da liegt das iPhone 13 klar in Führung.
Die Ultra-Weitwinkelkamera leistet beim Pixel 6a noch gute Dienste, auf optischen Zoom muss man aber verzichten – was für die Mittelklasse ganz normal ist. Die Selfiecam mit ihren 8 MP und einer Lichtstärke von f/2.0 bietet ein 84-Grad-Sichtfeld und macht anständige Selfies. Wer hier hohe Ansprüche mitbringt, könnte bei den Ergebnissen aber feinere Details vermissen.
Positiv darf man die Videofunktion werten: 4K-Videos nimmt das Pixel 6a mit geschmeidigen 60 fps auf.
Aktuell bester Preis: Pixel 7a
Aktualisierung und Sicherheit: Nur drei Jahre Android-Updates
Bei älteren Modellen ist das immer etwas problematisch: Irgendwann stellen Hersteller den Software-Support ein. Für das Pixel 6a hat Google versprochen, drei Jahre lang Android-Updates zu liefern und fünf Jahre lang für Sicherheitspatches zu sorgen – also ab Release.
Weil das Pixel 6a Mitte 2022 erschienen ist, gibt es dafür wohl kein Android 16 mehr, denn das ist erst im Herbst 2025 zu erwarten. Reine Sicherheitsupdates werden aber mindestens bis Mitte 2027 aufgespielt. Das Pixel 6a kann man also noch einige Jahre bedenkenlos nutzen, auch wenn man die neusten Android-Funktionen dann vielleicht neidisch bei Freunden beäugen muss.
Design und Handhabe: Schön, groß – aber etwas kratzanfällig
Das Pixel 6a ein typisches Google-Smartphone und optisch gelungen. Es steht in drei Farben zur Verfügung (Schwarz, Grau, Salve/Salbei), liegt wertig in der Hand und sieht edel aus. Leider ist die Kunststoffrückseite etwas anfällig für Kratzer, da hat Google bei neueren Modellen auch nachgebessert. Robuster zeigt sich das Display, es wird von Gorilla Glas 3 geschützt und wehrt Kratzer erfolgreich ab.
Das Smartphone ist mit seinem 6,1-Zoll-Bildschirm etwas kleiner als der aktuelle Durchschnitt, als kleines Handy kann man es aber nicht bezeichnen. Das kontrastreiche Display zeigt sehr schöne Farben und viel Helligkeit, das kommt dem Gerät auch im Freien zugute.
Ausstattung: Viel Gutes, aber auch knapper Speicher und nur 60 Hz
Die Ausstattung des Pixel 6a ist immer noch ordentlich. Das Gerät verfügt über WiFi 6, USB-C Version 3.1, aber nur 6 GB Arbeitsspeicher. Dazu kommt die willkommene IP67-Zertifizierung, die das Modell für bis zu 30 Minuten wasserdicht macht. Wichtiger Unterschied zu IP68: Derart zertifizierte Geräte können auch Salzwasser, Seifenlauge oder heiße Flüssigkeit überstehen, das klappt mit dem Pixel 6a nicht.
Bluetooth steht beim 6a auch nur in Version 5.2 zur Verfügung, das kann man aber nicht als große Schwäche werten. Die Upgrades der Bluetooth-Versionen 5.2 (Pixel 6a) und 5.3 (Pixel 7a) bringen Folgendes mit:
Bluetooth 5.3: Leichte Verbesserungen bei der Signalübertragung (weniger Verlust) und geringerer Energieverbrauch. Auch Verbesserungen für Bluetooth Low Energy (LE) sind an Bord und erleichtern die Kommunikation mit verbundenen Geräten.
Bluetooth 5.2: Mehrere Kopfhörer können vom gleichen Sender mit Musik versorgt werden. Variable Sendeleistung in Abhängigkeit vom Abstand zwischen Sender und Empfänger.
Ein generelles Manko von Google-Smartphones nervt aber auch beim Pixel 6a: Eine Speichererweiterung ist nicht möglich. Gerade weil das Smartphone schöne Fotos und Videos aufnehmen kann, wird es im internen Speicher eng, zumal da nur 128 GB zur Verfügung stehen.
Der Verzicht auf Speicherupgrades stellt beim Pixel 6a eine unglückliche Einschränkung dar. Wer gerne filmt oder viel fotografiert, ist da zu regelmäßigem Speichermanagement gezwungen. Hersteller wie Samsung oder Huawei sind hier großzügiger und verpassen ihren Mittelklasse-Modellen gerne 256 GB Speicher und bieten zusätzlich sogar die Möglichkeit, Erweiterung via SD-Karte vorzunehmen.
Worüber man beim Pixel 6a ebenfalls stolpert: die etwas aus der Zeit gefallene Bildwiederholung von nur 60 Hertz. Das 7a bringt es schon auf 90 Hertz, Samsungs vergleichbares Galaxy A53 sogar auf 120 Hertz. Von der vergleichsweise niedrigen Bildwiederholung bekommt man zwar keine Kopfschmerzen, beim Scrollen im Browser oder in der Galerie fehlt es aber an Geschmeidigkeit.
Fazit
Vergleicht man die Preisschilder des Pixel 6a mit seinem Nachfolger (Pixel 7a) dann fällt es schwer, den etwas betagten Vorgänger 2024 noch zu empfehlen. Dabei hat das 6a durchaus Stärken: Etwa eine überzeugende Laufzeit, Dual-SIM, WiFi 6 und eine nach wie vor tolle Kamera mit richtig starken Funktionen. Das hat das Pixel 7a aber auch – und bringt zum Aufpreis von teils nur wenigen Euro noch viele weitere Vorteile mit.
Dazu gehört induktives Laden, ein robusteres Gehäuse, der schnellere Tensor-G2-Prozessor und ein sichtbar geschmeidigeres 90-Hertz-Display. Auch mit Blick auf die Zukunft würden wir eher das Pixel 7a empfehlen: Es erhält nämlich ein Jahr länger Android-Updates und wichtige Sicherheitspatches, zudem hat es mehr Arbeitsspeicher.
Aktuell bester Preis: Pixel 7a
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