Die 6-GB-Version der GeForce RTX 3050 für Desktop-PCs, Codename GA-107, ist seit heute erhältlich. Neben dem Preis sind die neuen 3050er-Grafikkarten auch wegen des niedrigen Stromverbrauchs von nur 70 Watt attraktiv. Die geringe maximale Leistungsaufnahme (TGP) erlaubt schmale und kurze Karten, die zudem keinen zusätzlichen Stromanschluss benötigen. Mit der Palit GeForce RTX 3050 KalmX Passiv ist sogar eine lüfterlose Variante erhältlich. Das macht die 3050 6G insbesondere für PC-Builds in kompakten Gehäusen interessant.
Zudem lassen sich Rechner mit älterem Netzteil leichter und kostengünstiger aufrüsten – laut Nvidia reicht ein 300-Watt-Netzteil aus. Aber Vorsicht: Die Grafikkarten sind nur über 8 PCIe-4.0-Kanäle angebunden, bei PCs, die nur PCIe 3.0 oder 2.0 unterstützen, kann es zu einem Leistungsverlust kommen!
Momentan buhlen ein halbes Dutzend Modelle mit der GA107-GPU auf Basis der Ampere-Architektur um die Gunst der Kunden: Die ASUS GeForce RTX 3050 6GB ab 179 Euro Palit GeForce RTX 3050 StormX ab 189 Euro, die MSI GeForce RTX 3050 Ventus 2X 6G OC ab 197,90 Euro sowie die MSI GeForce RTX 3050 LP 6G OC ab 198 Euro.
Über 200 Euro kosten die lüfterlose Palit GeForce RTX 3050 KalmX Passiv ab 209 Euro (unten im Bild), die Gigabyte GeForce RTX 3050 OC Low Profile 6G ab 217,90 Euro sowie die Gigabyte GeForce RTX 3050 Eagle OC 6G ab 224,90 Euro.
Palit
Zudem bieten die Hersteller drei bis vier Videoausgänge an, von je 1x Displayport 1.4a, 1x DVI und 1x HDMI 2.1 bei Palit bis hin zu 2x Displayport 1.4a und 2x HDMI 2.1 bei Gigabyte.
Noch nicht lieferbar sind die Asus GeForce RTX 3050, Asus GeForce RTX 3050 OC sowie Asus Dual GeForce RTX 3050 OC. Inno3D, Gainward, PNY und ZOTAC haben bis dato noch keine Grafikkarten mit RTX 3050 6G angekündigt.
3050 6G: RTX-Raytracing für unter 200 Euro?
Nvidia bietet mit dem RTX 3050 6G erstmals einen Grafikchip mit modernen Funktionen wie DLSS 3.5 und Raytracing der 2. Generation für Grafikkarten unter 200 Euro an. DLSS Frame Generation beherrscht die 3050er-GPU allerdings nicht, diese Funktion ist der 40er-Serie vorbehalten. Stellt sich nur die Frage, ob die Leistung für flüssiges Full-HD-Gaming (inklusive Raytracing) ausreicht.
Ein Blick auf die technischen Daten lässt da erste Zweifel aufkommen: Im Vergleich zur 3050 8G, die Nvidia bereits vor rund zwei Jahren vorgestellt hat, ist die 3050 6G schwächer aufgestellt: Knapp 1500 statt 1800 MHz Boost-Takt (-17 %), 2304 statt 2560 FP32-Recheneinheiten (-10 %), 64 statt 80 TMUs (-20 %), 16 statt 20 RT-Cores (-20 %), 64 statt 80 Tensor-Kerne (-20 %) sowie 6 statt 8 GB V-RAM (-25 %).
Grafikkarten-Vergleich: Nvidia GeForce RTX und AMD Radeon RX GPUs im Benchmark-Test
Der Speichertakt bleibt zwar unverändert bei 1750 MHz, allerdings ist das Speicherinterface nur noch 96 statt 128 Bit breit, sodass sich der Datendurchsatz bei der 3050 6G von 224 auf 168 GB/s (-25 %) reduziert. Unterm Strich sinkt die FP32-Rechenleistung um ein Drittel von ursprünglich gut 9 auf 6 Teraflops.
Leistung: Benchmark mit Cyberpunk 2077
Wir haben noch keine RTX 3050 6G zum Test bekommen, aber die Technik-Website Computerbase hat die RTX 3050 6G bereits dem ultimativen Härtetest unterzogen: In Cyberpunk 2077 Phantom Liberty 2.11 (Auflösung: Full-HD, Qualität: Hoch, kein DLSS) kommt die RTX 3050 6G auf durchschnittlich 36 Bilder pro Sekunde, der Leistungsunterschied zur RTX 3050 8G liegt bei circa 20 Prozent.
computerbase.de
Der Benchmark legt aber nahe, dass Grafikkarten mit RTX 3050 6G bei den meisten Spielen auf flüssige Bildraten über der magischen 60-FPS-Grenze kommen müssten – insbesondere wenn der Titel DLSS unterstützt, dann sollten Sie auch Raytracing aktivieren können. Zudem erreicht die 3050 6G bei gemessenen 69 Watt immerhin 80 Prozent der Spieleleistung einer Grafikkarte mit 3050 8G, die mit 128 Watt fast das doppelte aus dem Netzteil saugt – das ist sensationell energieffizient!
Bevor Sie zuschlagen, sollten Sie allerdings noch ausführliche Tests der Fachpresse studieren, die in den nächsten Tagen online gehen sollten – insbesondere die Benchmarks mit aktiviertem Raytracing.
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