Mit mehr als 45 Millionen verkaufter Exemplare ist der Raspberry Pi nicht nur der mit Abstand erfolgreichste Einplatinencomputer, sondern auch der meistverkaufte britische Computer überhaupt. Auch wurde der Single-Board Computer (“SBC”) unzählige Male ausgezeichnet.
Der Erfolg des Raspberry Pi ist aber nicht nur auf dessen Konzept sowie die Hardware zurückzuführen, sondern spiegelt sich auch in seiner äußerst einfach gehaltenen Software und allem voran seinem hauseigenen Betriebssystem Raspberry Pi OS wider.
Doch wo liegen die Besonderheiten und Vorteile von Raspberry Pi OS und weshalb eignet es sich so gut für den Raspberry Pi und andere Einplatinencomputer? Die Redaktion von PC-WELT hat sich das Betriebssystem einmal im Detail angesehen und liefert jetzt entsprechendes Hintergrundwissen zu diesem Thema.
Raspberry Pi OS
Das quelloffene Betriebssystem Raspberry Pi OS – vormals Raspbian – ist insbesondere für Mini-PCs und Einplatinencomputer wie den Raspberry Pi sowie andere Single-Board-Computer konzipiert worden. Es basiert auf der bekannten und als besonders stabil geltenden Linux-Distribution Debian GNU/Linux sowie dem hauseigenen PIXEL-Desktop, der basierend auf die Desktop-Umgebung LXDE sehr leichtgewichtig konzipiert wurde.
Raspberry Pi Foundation
Auf Basis der ARM-Hard-Float-Architektur (“ARMHF”) mit Anpassungen für den Befehlssatz von ARM-Prozessoren konnte die Entwickler der Raspberry Pi Foundation ein besonders ressourcenschonendes, reaktionsschnelles und komfortables System realisieren.
Die aktuelle Raspberry Pi OS Version
Mit der neuesten Version, dem aktuellen Build 2023-10-10, welche im Oktober 2023 erschienen ist, hält der LTS-Kernel Linux 6.1.54 mit Support bis einschließlich Dezember 2026 erstmals Einzug in Raspberry Pi OS. Er unterstützt neben moderner Hardware und Peripherie auch den in das Gehäuse einer Tastatur integrierten Raspberry Pi 400. Als stabile Ausgangsbasis dient Debian GNU/Linux 12 (“Bookworm”).
Das freie Betriebssystem steht in zwei Versionen für Systeme mit 32-Bit und 64-Bit zum Download bereit und unterstützt somit auch ältere Einplatinencomputer, wie den ersten Raspberry Pi und Pi 2.
Raspberry Pi OS herunterladen:
*) Raspberry Pi und Pi 2
**) Raspberry Pi 3, Pi 4 und Pi 5
Insbesondere für die Verwendung älterer Hardware stehen auch die besonders ausgereiften LTS-Kernel Linux 4.19, Linux 5.4 und Linux 5.10 mit einer Langzeitunterstützung bis einschließlich Oktober 2024, 2025 und 2026 zur Auswahl.
Die Installation von Raspberry Pi OS kann auch ausgehend von den Betriebssystemen Windows und macOS angestoßen werden.
Einfache Installation
In den meisten Szenarien dient Windows 10 oder Windows 11 als Ausgangsbasis für eine spätere Installation von Raspberry Pi OS. Hier kommt der sogenannte Raspberry Pi Imager ins Spiel, welcher einfach entsprechend bootfähige Installationsmedien für Raspberry Pi OS aus USB-Datenträgern erstellen und für das Setup vorbereiten kann.
Raspberry Pi Foundation
Soll Raspberry Pi OS auf einem Raspberry Pi genutzt werden, wird die Installation des Betriebssystems, der sogenannte Flash-Vorgang, in der Regel mit einer SD-Speicherkarte durchgeführt, von welcher das Betriebssystem schlussendlich auch gebootet wird.
Die Inbetriebnahme
Wie einfach die Installation und die anschließende Inbetriebnahme des Einplatinencomputers von der Hand geht, demonstriert die Entwickler der Raspberry Pi Foundation in einem kurzen YouTube-Video.
Anschließend ist Raspberry Pi OS auf dem Raspberry Pi oder wahlweise einem anderen Einplatinencomputer einsatzbereit und begrüßt den Anwender mit einem traditionellen Desktop.
Der PIXEL-Desktop
Als Benutzeroberfläche für Raspberry Pi OS dient der von der freien Desktop-Umgebung LXDE für Linux, Unix und andere POSIX-konforme Betriebssysteme und Plattformen wie BSD und OpenBSD abgeleitete hauseigene PIXEL-Desktop der Raspberry Pi Foundation. Dessen traditionelles GUI erinnert stark an ältere Windows-Versionen.
Raspberry Pi Foundation
In der neuesten Version wurden die Menüs, Grafiken und Icons noch einmal im Hinblick auf ein konsistentes Erscheinungsbild hin optimiert, sodass der PIXEL-Desktop ein sehr stimmiges Gesamtbild abgibt. Die Bedienung ist absolut intuitiv und selbst für Linux-Einsteiger und Windows-Umsteiger innerhalb von kurzer Zeit zu erlernen.
Die Software
Softwareseitig wird alles geboten, was Anwender auf einem Einplatinencomputer im Alltag benötigen. So sind der Webbrowser Chromium, die freie Office-Suite LibreOffice und der VLC Media Player „Out of the Box“ mit an Bord. Und über die Quellen von Debian können Sie auf Wunsch rund 64.000 Softwarepakete nachladen. Das neueste Raspberry Pi OS aktualisiert außerdem die Firmware aller gängigen Raspberry-Pi-Modelle auf den neuesten Stand.
Weitere Informationen liefern die offizielle Website, das Forum sowie die umfangreiche Dokumentation der Raspberry Pi Foundation.
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