Rockstar-Games-Boss: Neue Details zum Release von GTA 6

Am 07. Dezember 2023 dürfte es endlich soweit: Der Trailer zu GTA 6 wird wohl über die Leinwand bei den The Game Awards bei Geoff Keighley laufen. Denn Rockstar Games ist auf jeden Fall dabei bei den Oscars der Gamesbranche. Strauss Zelnick, CEO von Take-Two Interactive, öffnete sich jetzt auch endlich mal über den konkreten Release-Termin von GTA 6 in einem exzellenten Interview mit CNBC:

„Das nächste GTA muss perfekt werden. Das ist eine große Herausforderung für Rockstar jedes Mal, wenn sie einen neuen Titel angehen: Es muss sich komplett neu anfühlen und revolutionär, aber gleichzeitig das Gefühl von Grand Theft Auto transportieren, sich wie nach Hause kommen anfühlen. Das ist eine gewaltige Aufgabe für das Team und ihre Antwort darauf ist Perfektion: Nichts weniger als Perfektion akzeptieren sie für ihre Spiele.“

GTA VI: Rockstar soll Grand Theft Auto 6 angeblich diese Woche ankündigen

Zelnick selbst gerät zunehmend unter Druck, denn Take-Two Interactive hat gerade erst seine Umsatzerwartungen der Wall Street nicht erfüllen können, wofür er Kritik einsteckte im Interview auf CNBC. Der Rockstar-Games-Boss versuchte, sich mit einem “schwierigeren Post-Covid-Marktumfeld als erwartet” herauszureden, aber die smarte Moderatorin konterte, dass Taylor Swift gerade mit ihrer Eras-Tour mal eben 4.1 Milliarden US-Dollar Umsatz eingefahren hat.

Spannendes Interview mit Take-Two Interactive CEO Strauss Zelnick:

Das Geld wird also ausgegeben, nur in anderen Kanälen. Was auch daran liegt, dass Take-Two kein entsprechendes Angebot im Markt platziert. Marvel Midnight Suns wurde im Juli released, jetzt wurde erneut ein Remaster von Red Dead Redemption 1 herausgehauen, was aber im Grunde nur ein simpler Port eines alten Spiels ist. Take-Two steht 2023 ohne einen Blockbuster da. Natürlich hat man weiterhin NBA2K24, welches zuverlässig sein Geld verdient, aber eben kein GTA 6 ist.

„Wir haben eine extrem starke Pipeline für 2025 und planen fest mit 8 Milliarden US-Dollar Net-Bookings und 1 Milliarde US-Dollar mehr operativem Cash-Flow“

Straus Zelnick, CEO Take-Two Interactive im Interview mit CNBC

Das dürfen wir als Bestätigung für GTA 6 sehen: Weder Mafia 4, noch BioShock 4, die sich ebenfalls in Entwicklung befinden, werden den Umsatz derart explodieren lassen. BioShock wird zwar nach wie vor gefeiert und BioShock Infinite hat sich mit über 11 Millionen Exemplaren zahlreich verkauft – aber 11 Millionen x 70 US-Dollar sind 770 Millionen.

Ein BioShock wird den Umsatz nicht auf 8 Milliarden hochschnellen lassen. Mafia ist als Marke tendenziell eher kleiner, Mafia 3 hat ungefähr 7 Millionen Einheiten verkauft, laut einer Aussage von Take-Two 2020.

Kann also heute etwas höher liegen – aber nicht in den Regionen, die Strauss Zelnick für 8 Milliarden benötigt. Aktuell steht Take-Two für das Fiskaljahr 2023 bei 5,35 Milliarden US-Dollar, wir sprechen also mit einem gewaltigen Sprung um 2,6 Milliarden US-Dollar.

GTA 6 würde sicherlich 3 Milliarden in seinen ersten Quartalen verdienen. Dafür muss das 2024er GTA 45 Millionen Einheiten verkaufen, das sollte machbar sein.

Wartet Rockstar Games mit dem Release bis Oktober 2024, weil ihr CEO befürchtet, die Inflation könnte die Verkäufe drücken?

Das Fiskaljahr 2025 für Take-Two Interactive beginnt am 1. April 2024 und geht bis 31. März 2025, Rockstar-Games-Titel erscheinen aber in der Regel im Oktober – wir tippen auf einen Release von GTA 6 im Oktober 2024, um das Weihnachtsgeschäft mitzunehmen. Ja, im November droht jedes Jahr Call of Duty als Konkurrent und im Oktober erscheinen regelmäßig die Blockbuster von Sony Playstation wie jetzt gerade Spider-Man 2, aber ganz ehrlich: GTA spielt in seiner eigenen Liga – die Wahrscheinlichkeit, dass ein anderer Titel den Erfolg von GTA 6 gefährden kann, schätzen wir als gering ein. Dafür ist der Hype zu groß.

Wann die letzten Rockstar-Games-Spiele erschienen:

Red Dead Redemption 2: 26. Oktober 2018

GTA 5: 17. September 2013

GTA 5 erschien noch im September, aber das wäre strategisch nicht besonders clever – Take-Two würde damit seiner zweitgrößten Marke NBA 2K den Wind aus den Segeln nehmen, die jedes Jahr Anfang September erscheint.

Wer verlinken das Interview, Strauss-Zelnick versucht wie üblich, um die Release-Frage von GTA 6 herumzutanzen, spricht aber interessanterweise davon, dass seiner Erwartung nach die Inflation ein erheblicher Wachstumsdrücker für die ganze Games-Branche sei, was sich aber bis Ende 2024 beheben lassen sollte:

„Zinsen und Inflation sollten sich bald in den Griff kriegen lassen. Sobald die Leute wieder mehr Geld auf dem Konto haben und ihre natürlichen Ausgaben sinken, werden sie wieder mehr in Entertainment investieren und alles wird sich wieder normalisieren.“

Strauss-Zelnick baut hier auf Präsident Biden und die amerikanische Federal Reserve, die zuletzt die Zinsen angezogen haben, was die USA in ein schwieriges Investmentumfeld verwandelt hat – Geld ist jetzt viel teurer zu bekommen als noch 2022. Zudem leidet die USA unter explodierender Inflation – im September sind die Verbraucherpreise um weitere 3,7 Prozent gestiegen.

„Auch wenn das Weiße Haus nicht von einer Rezession spricht, haben wir, denke ich, eine – zwei Quartale mit negativem GDP-Wachstum sprechen eine deutliche Sprache, und ich denke, sobald wir dieses Tal überwunden haben, werden wir sanft landen.“

GTA 6: Bekommt das 2024er GTA eine revolutionär gute Polizei-KI?

Kostet GTA 6 1 Milliarde US-Dollar für Entwicklung und Marketing?

Der CNBC-Host spricht den CEO darauf an, dass die Wall Street sich Sorgen mache um immer weiter steigende Entwicklungskosten, je weiter GTA 6 nach hinten verlegt wird. Laut eines GTA-Leakers namens Arion Kurtaj soll das kombinierte Entwicklungs- und Marketing-Budget bei 1 Milliarde US-Dollar liegen.

Verifizieren lässt sich das nicht, es kann also auch komplett aus der Luft gegriffen sein. Es ist aber nicht völlig undenkbar – möglich, dass es sich dabei um eine Zahl handelt, die bereits die komplette Pipeline für DLCs für Jahre für GTA 6 Online vorfinanziert und einberechnet hat. Firmen müssen ihren Investoren Forecasts vorlegen, die solche Kosten beinhalten.

Red Dead Redemption 2 soll laut Analysten 540 Millionen US-Dollar gekostet haben – Rockstar Games hat das allerdings nie bestätigt. Da könnte man sich die 1 Milliarde für GTA 6, wenn es denn wirklich Miami, London, Paris sowie New York in einem Spiel vereinigt, durchaus vorstellen.

Wir können dem Thema Entwicklungskosten gerne ein eigenes Special widmen – an Red Dead Redemption 2 haben in seiner Hochphase 3.000 Menschen gearbeitet, das Core-Team waren 1.600 Entwickler, die dieses Meisterwerk mit der wohl lebensechtesten KI und Open-World zusammen mit 1.200 Schauspielern in 7 Jahren geschaffen haben. Rockstar Games liefert in der Regel wirklich Perfektion in Spielform ab.

„GTA ist die profitabelste Spielemarke der Welt. Und trotzdem sind wir sehr auf Kosten fokussiert – wir fahren eine dreiteilige Strategie: Sei der Kreativste im Markt. Der Innovativste. Und der Kosten-Effizienteste. Und ja, GTA 6 wird extrem profitabel sein, da mache ich mir keine Sorgen.“
– Strauss Zelnick –

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