Der Motor für technische Entwicklungen taktet dank künstlicher Intelligenz (KI) momentan noch höher als sonst. Um die Berechnungsverfahren möglichst ohne große zeitliche Verzögerung umsetzen zu können, sind auch klassische IT-Unternehmen gefordert mitzuhalten.
Allerdings reicht das allein nicht aus. Sie müssen noch weitere Aspekte im Blick behalten. Denn technisch Neues, das sich in zukunftsweisenden Produkten niederschlagen soll, muss nicht nur KI-fähig, sondern auch energieeffizient und möglichst nachhaltig hergestellt sein.
An Prozessor- und Grafikkarten-Prozessoren können Sie den Spagat gut nachvollziehen: Power-Cores für Top-Rechenleistung werden bei CPUs immer cleverer mit Energie-Kernen fürs Stromsparen kombiniert.
Bei Grafikkarten sorgen Treiberoptimierungen dafür, die GPU bei der Berechnung zu entlasten, um so auch mit weniger leistungsstarken Karten eine KI-optimierte Grafikdarstellung zu realisieren.
Aber auch ganz andere Technikbereiche, die mit den aufwendigen Rechenprozessen nicht direkt etwas zu tun haben, werden durch die rasanten KI-Entwicklungen auf Trab gehalten. So wachsen die Datenmengen ständig weiter an – egal, ob im Business, zu Hause oder in der Cloud.
Für die Festplattenhersteller heißt das: Sie müssen bei ihren Laufwerken für immer höhere Kapazitäten sorgen.
Gleichzeitig steigen die Ansprüche ans Speichertempo, ohne dass das zu Lasten der Zuverlässigkeit gehen darf. Auch Displayentwickler stehen vor der Herausforderung, dass die höhere Qualität, die mit Hilfe von KI gelingt, auch auf Schirmen aller Art deutlich zu sehen sein muss.
Einen Ausblick, mit welchen technischen Ideen, Entwicklungen und eventuell schon fertigen Produkten das in diesem Jahr gelingen soll, geben wir in diesem Beitrag.
Technik-Trends: Prozessoren
Bei ihren neuen Prozessorgenerationen kupfern Intel und AMD voneinander ab. Möglicherweise treibt sie dabei die Angst vor einem künftigen Konkurrenten um.
Die CPU-Generationen von Intel und AMD unterscheiden sich seit einiger Zeit deutlich: Intel setzt auf Hybriddesign, bei dem ein Prozessor schnelle (P-Cores) und stromsparende Kerne (E-Cores) besitzt. AMD wählt für seine Prozessoren einen modularen Aufbau, bei dem je nach Modell unterschiedlich viele Chiplets mit CPU-Kernen untereinander sowie mit einem Controller-Chip für RAM und PCI-Express verbunden werden.
CPU-Check: So schnell ist Ihr Prozessor
Neue Namen für neue Prozessoren: Intel ändert bei den 2024er- CPUs die Modellbezeichnungen in Core und Core Ultra. Das bisherige „i“ in den Bezeichnungen fällt komplett weg.
Intel
Das ändert sich in diesem Jahr: Intel plant neue Prozessoren mit Chiplets, AMD baut CPUs im Hybriddesign.
Intel: Schon gestartet sind Intels neue Notebook-CPUs Meteor Lake: Sie bestehen aus mehreren Chiplets – Intel bezeichnet sie als „Tiles“ (Kacheln). Auf der Compute-Tile sitzen die CPU-Kerne, von denen es neue Versionen der leistungsstarken P-Cores (Redwood Cove) und sparsamen E-Cores (Crestmont) gibt.
Die SoC-Tiles (System on a Chip) enthält unter anderem den Speichercontroller sowie eine NPU (Neural Processing Unit) für KI-Berechnungen. Zusätzlich sitzen dort weitere E-Cores: Sie sorgen für einen sehr stromsparenden Betrieb, in dem die CPU die Compute-Tile abschaltet. Weitere Tiles kümmern sich um die Grafikberechnung, die Verbindung zu Laufwerken und Displays sowie den Datentransfer zwischen den Tiles.
Der Vorteil des Tile-Konzepts: So lassen sich Tiles unterschiedlicher Verfahren und von verschiedenen Fertigern kombinieren – bei Meteor Lake zum Beispiel baut Intel die Compute-Tiles im Intel-4-Verfahren, das einem 5-nm-Design entspricht, während der SoC-Teil im 6-nm-Verfahren von TSMC kommt. Meteor Lake mit bis zu sechs P-Cores ist für Ultrabooks und Standard-Notebooks gedacht.
Für High-End-Laptops und -PCs plant Intel im zweiten Halbjahr Arrow Lake mit bis zu 24 Kernen. Auch diese CPUs setzen auf das Tile-Design, Intel fertig sie aber im völlig neuen Verfahren 20A.
Die Desktop-Varianten nutzen den neuen Sockel LGA1851 sowie ausschließlich DDR5-RAM.
Bei allen Prozessoren ändert Intel die Modellbezeichnungen: Das „i“ fällt weg, die CPUs gibt es als Core 3 bis 7 oder Core Ultra 5 bis 9 – das Meteor-Lake-Topmodell zum Beispiel heißt Core Ultra 9 185H.
Neue AMD-Prozessoren nutzen einen Hybridaufbau mit Zen-5- und Zen-5c-Kernen. Die Kombination aus schnellen und sparsamen Kernen setzt AMD bislang vor allem bei Serverprozessoren ein.
IDG
AMD: Der Konkurrent nutzt schon seit Anfang 2023 ein neues Namensschema, aus dem unter anderem das Startjahr der CPU hervorgeht. Daher kommen alle AMD-Prozessoren dieses Jahr aus der Ryzen-8000er-Serie.
Der interessanteste Debütant ist Strix Point: Bei den Prozessoren für High- End-Notebooks nutzen AMD wie Intel ein Hybriddesign mit vier Kernen mit der neuen Zen-5-Architektur plus acht Kerne mit dem kompakteren und stromsparenderen Zen-5c-Design. Anders als bei Intel beherrschen alle Kerne SMT (Simultaneous Multithreading) und basieren auf der gleichen Chipentwicklung.
Strix Point enthält außerdem verbesserte XDNA2-Kerne, die sich um KI-Berechnungen kümmern. Unterhalb der High-End-CPUs setzt AMD mit Hawk Point auf einen aufgefrischten Nachfolger der bestehenden CPU-Serie Phoenix mit Zen 4, während die Modellreihen Rembrandt-R und Barcelo-R weiterlaufen.
Apple, Qualcomm, Nvidia: Bei den Macbooks setzt Apple schon seit drei Jahren erfolgreich auf eigene Prozessoren, die auf der ARM-Architektur basieren – wie auch die neue CPU-Serie M3.
Bei Windows-Rechnern waren ARM-CPUs bislang kein Erfolg: Das will Qualcomm mit dem Snapdragon X Elite ändern. Weil sich auch Microsoft mehr Recheneffizienz wünscht, soll Nvidia künftig ARM-CPUs für Windows entwickeln, um mit den x86-Prozessoren von Intel und AMD zu konkurrieren.
Technik-Trends: Grafikkarten
Bei PC- und Notebook-GPUs ist Nvidia der Tempokönig, AMD behauptet sich in der Mittelklasse und Intel bleibt der Nachzügler. Es scheint, dass sich daran wenig ändert.
Nvidia startet das Jahr mit verbesserten Grafikkarten der Serie Geforce RTX 4000 Super: Die RTX 4080 Super kommt mit 10.240 Cuda-Kernen und 16 GB GDDR6X mit 256-Bit-Bandbreite. Dank der höheren Kernanzahl gegenüber der RTX 4080 ist ein Leistungszuwachs von rund fünf Prozent zu erwarten.
Grafikkarten-Vergleich 2023: Nvidia und AMD im Benchmark-Test – mit Rangliste
Nvidia peilt für entsprechende Karten einen Preis von knapp über 1000 Euro an, was sie in der oberen Mittelklasse zur Konkurrenz für AMDs RX 7900 XTX machen würden.
Die RTX 4070 Ti Super bekommt mit 16 GB GDDR6 mehr Speicher als die Nicht-Super-Variante, die 12 GB besitzt. Die GPU arbeitet mit 8448 Cuda-Kernen.
Die RTX Geforce 4070 Super schließlich soll mit 220 Watt eine 20 Watt höhere Leistungsaufnahme erhalten als die RTX 4070. Sie arbeitet mit 7168 Cuda-Kernen und 12 GB GDDR6X.
Eine neue Geforce-Generation kommt erst Ende dieses Jahres. Bis dahin überbrückt Nvidia die Zeit mit verbesserten Super-Varianten bestehender GPUs – wie der Geforce RTX 4080.
Nvidia
Alle diese GPUs basieren auf der bestehenden Generation Ada Lovelace. Eine neue GPU-Familie, die wahrscheinlich Geforce RTX 5000 heißen wird, erscheint wohl erst Ende 2024 oder Anfang 2025.
Allerdings gibt es schon Spekulationen zur Ausstattung des möglichen Top-Modells RTX 5090: Speicherhersteller Micron will ab Mitte 2024 Grafikkartenspeicher der neuen Generation GDDR7 fertigen – daher erwarten Experten, dass auch Nvidias künftiger High- End-Chip diesen Speichertyp nutzen wird: Die Kapazität soll bei 24 GB liegen und die Speicherbandbreite zur GPU bei 384 Bit.
Als Codename der neuen Generation wird „Blackwell“ gehandelt, nach dem amerikanische Mathematiker David Blackwell. Unter dieser Bezeichnung hat Nvidia bereits neue GPUs für KI-Berechnungen angekündigt, die Mitte 2024 auf den Markt kommen sollen: Auf der Blackwell-Architektur könnten auch die künftigen PC- und Notebook-GPUs basieren. Die Geforce-RTX-5000-Serie für Laptops wird aber wohl erst 2025 erscheinen.
AMD überlässt Nvidia in diesem Jahr die Tempokrone wohl kampflos. Angeblich streicht der Hersteller das geplante Top-Modell RX 8900 XTX mit Navi-41-GPU. Die RX 8800 XT als schnellste GPU der kommenden RX-8000-Familie auf Basis der neuen Mikroarchitektur RDNA4 würde sich dann lediglich in der oberen Mittelklasse einordnen: Ihr Navi-43-Chip soll mit 4096 Shader-Einheiten ausgestattet sein.
Mit der verbesserten Upscaling-Funktion FidelityFX Super Resolution 3 von AMD lassen sich wie bei DLSS3 von Nvidia auch mit leistungsschwächeren Grafikkarten hohe Bildraten erzielen.
IDG
Die reine 3D-Leistung könnte aber künftig für viele Anwender nicht mehr entscheidend sein: Upscaling-Funktionen wie Nvidias DLSS ermöglichen auch mit schwächeren GPUs konkurrenzfähige Bildraten.
AMDs Alternative heißt FidelityFX Super Resolution – die Technik beherrscht in Version 3 seit Kurzem auch die Berechnung von Zwischenbildern per KI ohne Einsatz der GPU (Fluid Motion Frames).
Intel kämpft immer noch mit den Auswirkungen des misslungenen Starts seiner GPU-Familie Alchemist: Damit ausgestattete Karten wie Arc A770 und Arc A750 hatten zwar konkurrenzlos günstige Preise, aber auch viele Treiberprobleme.
Wenn diese beim Nachfolger Battlemage ausbleiben, könnten Intel-GPUs in der Mittelklasse eine günstige Alternative zu GPUs von Nvidia und AMD darstellen. Die Battlemage-Chips sollen im 4-nm-Verfahren von TSMC hergestellt werden und Mitte des Jahres auf den Markt kommen.
Technik-Trends: Storage
USB-4-SSDs überwinden Hitzeprobleme und könnten heuer durchstarten. Das versuchen SD-Express-Karten mit neuen Tempoklassen und gelingt HDDs dank höherer Kapazitäten.
Flashspeicher: Externe SSDs mit einer Typ-C-Schnittstelle, die nach USB 4 zertifiziert ist, sind schon lange versprochen, tatsächlich jedoch bisher rar geblieben. Einen neuen Anlauf macht Adata mit der SE920, die auf Übertragungsraten von bis zu 3700 MB/s im Schreiben und 3800 MB/s im Lesen kommen soll.
Damit wäre sie sogar schneller als Pendants mit Thunderbolt- 3/4-Typ-C. Da das Tempo hohe Temperaturen im Inneren verursacht, lässt sich das Gehäuse der SE920 auseinanderschieben. Über Lüftungsöffnungen und einen eingebauten „Mikrolüfter“ kann die Wärme entweichen. So soll die Performance auch unter hoher Last erhalten bleiben.
Ganz lautlos wie bei bisherigen externen SSDs kann das allerdings nicht vonstattengehen. Trotzdem könnte sich so das Hitzeproblem lösen lassen und das Angebot an USB4- SSDs endlich steigen.
Die externe USB-4-SSD Adata SE920 ist extrem schnell. Die entstehende Hitze leitet sie über ein aufschiebbares Gehäuse und einen Lüfter ab – das ist vielleicht auch die Lösung für weitere USB-4-SSDs.
Adata
Bei den Kapazitäten geht Adata erst einmal verhalten vor: Die SE920, die noch Ende 2023 langsam in den Markt gestartet ist, gibt es mit 1 und 2 TB und zu Preisen ab 150 Euro für die kleinere Variante.
Test: Die besten externen SSDs und HDDs für Backup, Gaming & Datensicherheit (2023)
SD-Karten: Das Standardisierungsgremium SD Association (SDA) hat noch im Herbst 2023 den SD-Express-Standard in der Version 9.1 verabschiedet. Er bringt keine höheren Geschwindigkeiten, dafür aber vier Tempoklassen, die die Kartenwahl erleichtern sollen mit Einordnungen in 150, 300, 450 und 600 Megabyte pro Sekunde.
SD-Express-Karten sind schon seit geraumer Zeit erhältlich, bisher aber nur bedingt erfolgreich. Ein großes „E“ vor der Tempoangabe soll nun helfen, die Akzeptanz bei Herstellern und Kunden zu erhöhen.
Außerdem müssen die so gekennzeichneten SD-Karten die Geschwindigkeit sowohl im Lesen als auch im Schreiben garantieren – das ist ungewöhnlich. SD-Express-Speicherkarten nutzen das PCIe-Interface als Verbindung zwischen Host und Karte. Die Standardaktualisierung könnte den Absatz steigern. Bisher sind entsprechende Karten noch vergleichsweise teuer.
Neue Klassen sollen SD-Express-Speicherkarten zu mehr Akzeptanz verhelfen. Besonderheit: Die jeweilige Tempoklasse muss sowohl im Lesen als auch im Schreiben eingehalten werden.
IDG
Magnetfestplatten: Hochkapazitive Festplatten sind immer noch klassische HDDs. Zum Einsatz kommen sie in Business-Anwendungen wie etwa in Rechenzentren. Besonders KI-Datenmengen sorgen für schnell wachsenden Platzbedarf.
Kommende Business-HDDs im klassischen CMR-Verfahren (Conventional Magnetic Recording) bieten inzwischen bis zu 24 TB. Bei SMR-Platten (Shingled Magnetic Recording) sind es sogar 28 TB.
Beispiele zeigte etwa WD noch Ende 2023 mit den Ultrastar-Serien DC HC580 CMR HDD und DC HC680 SMR HDD. Auch HDD-Serien für Admins wie die WD-Gold-Modelle schraubt der Hersteller auf bis zu 24 TB. Diese Entwicklung kommt etwas versetzt stets auch im Endkundenmarkt an. So ist damit zu rechnen, dass die derzeitige Kapazitätsgrenze von 22 TB bald schon überwunden sein wird.
Technik-Trends: Display
Das faltbare Display bei Smartphones wird dünner. Bei Notebooks soll es die Nachfrage ankurbeln. Eventuell ist es bald möglich, dass wir das Handy ums Handgelenk wickeln.
Dank seines 17-Zoll-Oled-Displays lässt sich das HP Spectre Fold sowohl als Notebook als auch als Tablet sowie Stand-alone-Display nutzen. Dieses Konzept könnte in diesem Jahr Schule machen.
IDG
Faltbarer Smartphone-Schirm: Gerade bei Smartphones setzen Hersteller wie Google oder Samsung stark auf den Klappmodus, um die Handy-Schirmfläche zu vergrößern. Kritikpunkte wie schlecht angepasste Apps oder sichtbare Knicke an der Displayfaltstelle bleiben wohl auch weiterhin störende Baustellen.
Trotzdem fordert Honor mit dem Magic V2 die Konkurrenz heraus und behauptet, dass das Foldable zusammengeklappt nur 9,9 Millimeter dick sein soll. Ein neuer Scharniermechanismus soll dafür sorgen.
Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy Fold 5 bringt zugeklappt eine Stärke von 13,4 Millimetern mit. Seit Herbst 2023 ist Honors Handymodell bereits in China erhältlich. Für Europa und Deutschland gab es zum Recherchezeitpunkt keinen konkreten Marktstart.
Sicher ist aber, dass der äußere Oled-Schirm eine Diagonale von 6,43 Zoll hat und eine Auflösung von 2376 x 1060 Pixeln liefert. Das innere Display bietet sogar 7,92 Zoll und maximal 2344 x 2156 Pixel.
Dank Oled-Technik bleiben Foldables im Trend. Die beiden Schirme des Magic V2 von Honor erreichen jeweils eine Bildwiederholrate von 120 Hertz und lassen sich auch mit Stift nutzen.
IDG
Notebook mit Faltdisplay: Wohin hier die Reise gehen könnte, lässt sich am Beispiel des HP Spectre Fold zeigen. Basis dieses Notebooks mit Faltdisplay ist ein 17-Zoll- Oled-Schirm, der sich zusammengeklappt in ein 12,3-Zoll-Gerät verwandelt.
Im Laptop-Modus liegt die inbegriffene Tastatur auf der unteren Seite des Hochkantdisplays. Magnete sorgen für einen korrekten und gleichzeitig sicheren Halt.
Im Displaymodus nehmen Sie das Keyboard ab. Nun lässt sich der Bildschirm als Tablet im Hoch- oder Querformat einsetzen oder mit einem Ständer zum Standalone-Display umfunktionieren. So benutzen Sie das HP Spectre Fold wie einen Rechner mit separatem Bildschirm.
In den USA ist das Falt-Notebook seit September 2023 erhältlich: Mit einem Intel-Core-i7-Prozessor der 12. Generation, 16 GB RAM und einer 1-TB-SSD kostet es satte 5000 US-Dollar. Unklar ist, ob es in Deutschland auf den Markt kommen wird.
Geht es nach der Lenovo- Tochter Motorola, soll sich das Smartphone- Display so biegen lassen, dass es sich ums Handgelenk fügt. Ein solches Handy ist jedenfalls in der Konzeptphase.
Motorola
Flexibles Handydisplay: In der Konzeptphase bleiben weiterhin flexible Displays – etwa bei Smartphones. Einen Ausblick, wohin es gehen könnte, machte Lenovos Tochterunternehmen Motorola noch im Herbst 2023 auf der eigenen US-Hausmesse.
Gezeigt wurde ein bisher noch namenloses Handy mit 6,9 Zoll großem Display und Full- HD-Auflösung, das sich in eine Hochkantposition biegen lässt, in der es ohne Hilfe stehen kann. Dazu ist das Panel so flexibel, dass es sich an einer Halterung befestigen und so ums Handgelenk tragen lässt. Technische Details oder einen Ausblick, wann es auf den Markt kommen könnte, bleibt das Unternehmen jedoch noch schuldig.
Test: Full-HD-Gaming-Monitore für PC-Gamer im Vergleich
Technik-Trends: WLAN & Smart Home
Dieses Jahr steht im Zeichen von Wi-Fi 7: Immer mehr Geräte mit dem neuen Standard kommen auf den Markt. Einigen fehlen aber wichtige Funktionen für maximales Tempo.
Mesh-Systeme und Router mit Wi-Fi 7: Die ersten Modelle bestätigen die enorme Geschwindigkeit des neuen WLAN-Standards, etwa der Deco BE85.
Allerdings sind sie sehr teuer: Das TP-Link-System kostet im Zweier-Set knapp 900 Euro, die Modelle des Mesh-Systems Orbi 970 von Netgear starten bei 1700 Euro, das Eero Max 7 von Amazon mit zwei Mesh-Stationen kostet 1350 Euro.
Auch Router wie der TP-Link BE900 (rund 800 Euro) und der Netgear Nighthawk RS700S (rund 900 Euro) stehen im Preisregal ganz oben. Im Laufe des Jahres werden günstigere Router und Mesh-Systeme erscheinen: Sie arbeiten wie etwa der TP-Link BE65 mit geringerem Tempo und weniger Ausstattung, ihre Transferraten von knapp 10 GBit/s sowie die 2,5-Gbit-LAN-Ports genügen aber für schnelle Internetzugänge und große Heimnetze.
Wi-Fi 7: So schnell ist der neue WLAN-Standard
Mit Wi-Fi 7, aber ohne 6 GHz: Wie die Fritzbox 6670 unterstützen einige Router trotz des neuen Standards nicht die zusätzliche, schnelle WLAN-Frequenz.
IDG
Allerdings nutzen nicht alle Router den größten Vorteil von Wi-Fi 7: Einige verzichten auf die 6-GHz-Frequenz. Dort erzielt der Standard aber das höchste Tempoplus, weil sich auf dieser Frequenz Daten ungestört und dank besonders breiter 320-MHz-Funkkanäle sehr schnell übertragen lassen.
Ohne 6 GHz sind Wi-Fi-7-Router kaum schneller als Wi-Fi-6-Geräte: Die neue Fritzbox 6670 Cable mit Kabelmodem zum Beispiel liefert maximal 2880 MBit/s (5 GHz) beziehungsweise 720 MBit/s (2,4 GHz), während ihr Vorgänger 6660 Cable mit Wi-Fi 6 auf 2400 und 600 Mbit/s kommt.
Auch eine Fritzbox 7690, die in diesem Jahr erwartet wird, kommt wohl mit Wi-Fi 7 – ob auch mit 6 GHz, ist noch unklar.
Ein Argument gegen 6 GHz bei Wi-Fi-7-Routern sind die hohen Herstellungskosten, da das Gerät für die drei Frequenzen jeweils eigene Funk-Hardware benötigt. Die neue Fritzbox 5690 Pro zum Beispiel, die Wi-Fi 7 mit 6 GHz beherrscht, kostet 340 Euro. Allerdings ist sie über das WLAN hinaus sehr umfangreich ausgestattet – unter anderem mit Modems für Glasfaser und VDSL.
Immerhin werden auch viele Router ohne 6 GHz die Funktion Multi Link Operation (MLO) unterstützen: Eine WLAN-Verbindung mit Wi-Fi 7 nutzt dann gleichzeitig mehrere Frequenzen. So lässt sich zum Beispiel die Transferrate erhöhen, indem die Daten parallel über 5 und 2,4 GHz übertragen werden. Oder Router und Client wechseln dynamisch auf die bessere Frequenz, damit die Verbindung jederzeit stabil bleibt oder eine niedrige Latenz hat – dieser Vorteil von MLO hilft vor allem beim Streaming.
Top-Tempo zum hohen Preis: Die ersten WLAN-Router mit Wi-Fi 7 wie der Netgear Nighthawk RS700S sind sehr schnell, aber derzeit noch ausgesprochen teuer.
Netgear
Damit MLO funktioniert, muss es auch das WLAN-Modul in PC, Notebook oder Smartphone unterstützen: Die ersten Laptops mit Wi-Fi 7 sind schon erhältlich, denn Meteor Lake, die neue Notebook-CPU-Plattform von Intel, bringt den WLAN-Standard mit. Gleiches gilt für PC-Platinen auf Basis des Intel Chipsatzes Z790 wie dem Asus ROG Maximus Z790 Dark Hero. Allerdings fehlt MLO unter den aktuellen Treibern für die Wi-Fi-7-Hardware.
Android-Smartphones: Auch hier hält Wi-Fi 7 Einzug. Einige Modelle damit gibt es schon, darunter das Google Pixel 8 (Pro), das Xiaomi 13T Pro sowie das Zenfone 10 und das ROG Phone 7 Ultimate von Asus. Doch viele Phones benötigen für bestimmte Wi-Fi-7-Funktionen erst ein Firmware-Update oder unterstützen die 6-GHz-Frequenz überhaupt nicht wie das Honor Magic 5 Pro.
Technik-Trends: AR & VR
Dank Apples Vision Pro tut sich etwas bei Mixed-Reality-Headsets. Der Tech-Gigant treibt die Konkurrenz an und setzt Zeichen. Deshalb sind kommende Brillen eher hochpreisig.
Ray-Ban Meta Smart Glasses: Hier handelt es sich um den Einstieg bei intelligenten Brillen. Die aktuelle Generation ist bereits seit Oktober 2023 verfügbar, startet je nach Fassung bei 330 Euro und kann direkt in die Meta-Dienste Facebook, Instagram und Whatsapp streamen.
Ziel ist es, jeden Moment des Alltags aufnehmen und weitergeben zu können. Dazu ist im Brillengestell eine Ultraweitwinkelkamera mit einer Auflösung von 12 MP eingebaut, die Videos in 1080p30 aufnimmt.
Damit zum Bild auch der Ton stimmt, ist die Brille mit fünf Mikrofonen ausgestattet, die sich auch zum Telefonieren einsetzen lassen. Audioübertragungen vom Smartphone funktionieren per Knochenschalltechnik.
Das Handy ist per Bluetooth 5.3 mit der Brille verbunden. Auf Knopfdruck lässt sich zwischen Brille und Handy umschalten. Aufnahmen werden auf dem internen Speicher abgelegt und lassen sich auf Wunsch über die Companion-App aufs Smartphone übertragen.
Die eigentliche Intelligenz steckt in „Meta AI“ – dem Chatbot des Unternehmens, der für Zusatzinformationen zur Umgebung sorgen soll. Das funktioniert schon in manchen Ländern wie den USA, in Deutschland jedoch noch nicht. Wann der intelligente Dienst hierzulande startet, war zum Recherchezeitpunkt nicht klar.
Die Ray-Ban Meta Smart Glasses sehen wie normale Brillen aus, haben jedoch Kamera und Mikros eingebaut. Die Intelligenz per Chatbot „Meta AI“ ist in Deutschland noch nicht verfügbar.
IDG
Samsung Project Infinite: Ein von Samsung, Qualcomm und Google gemeinsam entwickeltes Mixed-Reality-Headset soll Ende 2024 wenigstens in einer geringen Stückzahl erscheinen. Gerüchten zufolge trägt es den Codenamen „Infinite“ und soll in der zweiten Jahreshälfte auf dem Samsung-Event „Unpacked“ erstmals vorgestellt werden – Preispunkt: zwischen 1000 und 2000 Dollar.
Die erste Fertigungsserie soll nur etwa 30.000 Stück umfassen – ein Zeichen dafür, dass der Hersteller erst einmal die Reaktion der Branche und des Marktes abwarten will. Klar scheint dagegen zu sein, dass das MR-Headset mit Oled-Schirmen von Samsung Display ausgestattet sein wird.
Mit der Vision Pro gibt Apple dem Markt für MR-Headsets neuen Schwung. Allerdings zu einem ausgesprochen satten Preis. Immerhin soll die Brille auch ohne iPhone funktionieren.
Apple
Apple Vision Pro: Die MR-Brille ist seit Anfang dieses Jahres in den USA erhältlich. Unklar ist, wann das Headset in Europa beziehungsweise Deutschland zu haben sein wird.
Die Konkurrenz unter Druck gebracht haben schon allein die Displays, die insgesamt 23 Millionen Pixel aufweisen und für jedes Auge eine höhere Auflösung als 4K liefern können. Das entspricht einem neuen Niveau an Immersion, das Apple dank Micro-Oled-Panels realisiert.
Dazu gibt es 12 Kameras, 5 Sensoren und 6 Mikrofone, die für die räumlichen Fotos und Videos sorgen. Sie werden von einem als R1 bezeichneten Chip verarbeitet, noch bevor sie an den Hauptprozessor M2 gehen. Das soll Zeit sparen – von nur zwölf Millisekunden ist die Rede.
Ein weiterer Clou ist die Steuerung, die Hand- und Augenbewegungen sowie Sprachsteuerung verbindet. Damit soll es möglich sein, beispielsweise Eingaben über eine in die Umgebung eingeblendete Tastatur per Finger vorzunehmen.
Dazu hat der Hersteller mit Vision-OS ein spezielles Betriebssystem entwickelt, das auf „Spacial Computing“ ausgerichtet ist. Dahinter steht das Konzept, den Menschen in die Welt der Computer eintreten zu lassen, anstatt einen Rechner nur zu bedienen.
So viel Technik ist mit Preisen ab 3500 Dollar eine satte Investition. Immerhin soll die Brille vor dem Kauf im Laden angepasst werden, um Trageschmerzen oder Sehungenauigkeiten von Vornherein zu minimieren oder am besten auszuschließen.
Meta Quest 3 im Test: Warum sich das Upgrade lohnt
Technik-Trends: KI-Software
Das vergangene Jahr stand im Zeichen von künstlicher Intelligenz. Dieser Trend wird sich fortsetzen und sogar verstärken – sowohl bei PC- als auch bei Mobilgerät-Anwendungen.
Bei der schnellen Lösung von Aufgaben hilft heute künstliche Intelligenz (KI) auf vielen Gebieten. 2023 kam die Technik durch Chat-GPT von Open AI in das Blickfeld vieler Anwender und startete eine Welle der Begeisterung.
Die KI erlaubt eine komfortable Suche nach Informationen und das Erstellen von Dokumenten. Sie nimmt dem Anwender aber auch komplexe Aufgaben ab. Dazu gehört das Schreiben von Programmcode.
Mit der Firefly-KI von Adobe lassen sich Bilder mit Hilfe einer Textbeschreibung erzeugen. Die Bildkriterien legen Sie mit „Foto“ oder „Kunst“ fest.
IDG
Windows: Wenn die Pläne von Microsoft aufgehen, dann wird KI auch auf dem Windows-Desktop eine große Rolle spielen. Mit Copilot für Windows 11 will das Unternehmen zusätzliche Funktionen in vielen Anwendungen bieten. Dazu gehören die Fotobearbeitung, Shopping-Hilfen oder die Unterstützung beim Arbeiten mit dem „Office 365“-Paket.
Im Preview-Kanal von Windows 10 ist der Copilot seit Herbst 2023 ebenfalls verfügbar. Bisher ist die Windows-KI in der Europäischen Union aus Datenschutzgründen jedoch noch nicht offiziell aktiv. Die große Anwenderzahl des beliebten Betriebssystems soll die Entwicklung von Plug-ins für Dritthersteller attraktiver machen. Ein Teil der Funktionalität von Copilot kann jeder im Microsoft-Browser Edge oder in der Webversion ausprobieren.
KI-Nutzung: Wegbereiter des Erfolgs in der modernen Arbeitswelt
KI für Multimedia: Erstellung und Manipulation von Bildern per Texteingabe sind weitere Beispiele für praktische KI-Einsätze. Onlineservices wie „Midjourney“ sorgen für hyperrealistische Resultate.
Adobe setzt die smarte Technik mittlerweile in vielen Creative- Cloud-Anwendungen ein. Damit lassen sich Fotos und Videos schneller bearbeiten. Dabei spielt die KI-Engine „Firefly“ eine wichtige Rolle.
Für den Browser gibt es hier bereits die Version 2, die sich nach einer Anmeldung bei Adobe testen lässt. Zum Funktionsumfang gehören das Freistellen und das Entfernen von Objekten in Motiven.
Ähnliche Funktionen bietet der „Microsoft Designer“. Das Onlinetool arbeitet heute schon mit dem „Dall.E 3“-Modell. Damit sollen noch bessere Qualität und realistische Ergebnisse auf den Bildschirm kommen.
Der Copilot von Microsoft will KI auf den Desktop bringen. Dafür stehen die Chancen gut. Die KI lässt sich im Edge-Browser oder in der Webversion testen.
IDG
KI am Smartphone: Das Bearbeiten von Fotos mit KI beschränkt sich nicht nur auf den Desktop. Im mobilen Bereich offeriert Google auf den aktuellen Pixel-Modellen ähnliche Werkzeuge. Störende Elemente erkennt die KI automatisch und erlaubt die Manipulation per Fingertipp. Auch bei vielen Smartphone-Modellen anderer Marken finden Sie in den App-Stores vergleichbare Tools mit KI-Support.
KI-Audio: Die Erzeugung von Audio und Sprache ist ein weiteres Feld, in dem KI eine wichtige Rolle spielen wird. Systeme wie Eleven Labs erlauben, eine Texteingabe in gesprochenes Audio zu transformieren. In Kombination mit Sprach-Samples von Personen entstehen sehr realistische, künstlich erzeugte Aussagen.
Solche Resultate sind ein Durchbruch, aber auch eine Warnung für möglichen Missbrauch von künstlicher Intelligenz.
Desktop PCs