Die Polizei in Sachsen besitzt derzeit 49.858 Bitcoins, das sind umgerechnet fast zwei Milliarden Euro, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Die Polizei hat die Kryptowährung von einem Beschuldigten im Fall des illegalen Streaming-Portals “movie2k.to” bekommen; die Bitcoins liegen nun im Wallet des Bundeskriminalamts, wie n-tv berichtet. Das ist die größte Bitcoin-Summe, die deutsche Behörden jemals sichergestellt haben. Die Ermittlungsbehörden schalteten “movie2k.to” zwar bereits im Jahr 2013 ab. Doch erst jetzt übergab einer der Beschuldigten eben die Bitcoins.
Über “movie2k.to” konnten die Nutzer Raubkopien von Filmen illegal streamen. Die Betreiber spielten Werbung dazu aus, an der sie dann verdienten. Ihre Gewinne investierten die Beschuldigten in Bitcoins. Seit 2013 gewann der Bitcoin aber erheblich an Wert: Aus einem Wert von rund 5 Millionen Euro im Jahr 2013 wurden es jetzt fast 2 Milliarden Euro.
Bitcoin ist sehr volatil
Der Bitcoin hat zwar seit 2013 erheblich an Wert zugelegt, die letzten Jahre waren aber von heftigen Kurskapriolen nach oben und nach unten gekennzeichnet. Einen Überblick über die massiven Kursschwankungen geben diese Meldungen (interessant dabei ist, dass die kürzliche Genehmigung von ETFs in den USA keineswegs zu einer neuen Kursrallye geführt hat):
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So geht es in Sachsen weiter
Derzeit prüfen die sächsischen Behörden, was sie mit den Bitcoins machen. Falls Sachsen die Bitcoins aber verkauft, stellt sich die Frage, ob die knapp 2 Milliarden Euro dem sächsischen Staatshaushalt zugutekommen können. Die Süddeutsche spekuliert darüber, ob die Rechteinhaber der seinerzeit gestreamten Filme Ansprüche erheben dürfen. Oder ob gar die Beschuldigten Teile ihrer Beute zurückbekommen könnten? Beides dürfte sicherlich auf Unverständnis bei großen Teilen der Bevölkerung stoßen.
Ein Sprecher der sächsischen Generalstaatsanwaltschaft sagte hierzu gegenüber der Süddeutschen, dass diese Frage ein Gericht klären müsse. Bis das Gericht diese Entscheidung fällt, dürfte einiges an Zeit vergehen.
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