Eine nach wie vor zu hohe Leistungsaufnahme und kaum Verbesserungen im Vergleich zum direkten Vorgänger. Die Refresh-CPUs der Serie Intel Core 14000 (“Raptor Lake Refresh”) sind unter dem Strich ein Flop. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Prozessoren deutlich empfehlenswerter sind als Intels neueste CPU-Generation und finden die besten Alternativen zum Intel Core i9-14900K, Core i7-14700K sowie Core i5-14600K.
Intel tritt technisch auf der Stelle
Rein technisch tut sich bei diesem Generationswechsel, der eher einer Frischzellenkur gleicht, wenig bis nichts und so werden die neuen CPUs weiterhin in 10 nm++ (“Intel 7”) produziert und setzen auf bis zu acht P-Cores (“Raptor Cove”) und bis zu 16 E-Cores (“Gracemont”). Im Vergleich zur Vorgängergeneration hat sich nicht viel unter der Haube getan:
Bis zu 200 MHz mehr Boosttakt für alle Modelle
Mehr E-Cores (“Gracemont”) für den Core i7-14700K/KF
Ausgereiftere Fertigung in 10 nm++ (“Intel 7”)
Aufgrund der höheren Taktfrequenz fällt die Leistungsaufnahme und die damit verbundene Abwärme aber noch einmal höher aus. Wie MSI schon vor dem Release bestätigt hatte, dürfen die neuen CPUs jetzt sogar bis zu 115° Celsius warm werden. Das erfordert wiederum eine noch potentere und damit teurere Kühllösung. Damit steuert Intel unverkennbar in die falsche Richtung und kann in Sachen Effizienz nicht mehr mithalten.
Unter dem Strich stehen letztlich 1 bis 3 Prozent Mehrleistung im Vergleich zum jeweiligen Vorgängermodell und das bei noch höherem Stromverbrauch, was die gesamte Serie für eine Kaufempfehlung im Grunde disqualifiziert. Doch es gibt erfreulicherweise auch weitaus bessere Alternativen:
Alternative 1: AMD Ryzen 5000
Anwender, die auf der Suche nach einer schnellen und besonders effizienten CPU sind, welche sich gleichermaßen zum Arbeiten und Spielen eignet und zudem das Budget nicht zu sehr belasten soll, sollten sich die AMD Ryzen 5000 (“Vermeer”) und Ryzen 5000X3D (“Vermeer-X”) einmal genauer ansehen.
Die nachfolgenden Modelle sind dabei besonders empfehlenswert:
Günstiger Einstieg: AMD Ryzen 5 5600 für 135 € bei Mindfactory
Der AMD Ryzen 5 5600 stellt nach wie vor einen sehr günstigen, leistungsstarken und effizienten Einstieg in die AM4-Plattform dar und kann außerdem mit vergleichsweise günstigem DDR4-Arbeitsspeicher kombiniert werden.
Wenn Sie auf der Suche nach einem günstigen Allrounder sind, der auch für das ein oder andere Spiel schnell genug ist, dann sind Sie mit dem Ryzen 5 5600 sehr gut bedient:
6 Zen-3-Prozessorkerne
12 Threads dank SMT-Multithreading
3,5 bis 4,4 GHz Taktfrequenz
32 MB L3-Cache
65 Watt
Das Arbeitstier: AMD Ryzen 9 5900X für 267 € bei Mindfactory
Der AMD Ryzen 9 5900X basiert auf derselben technologischen Grundlage wie der günstigere AMD Ryzen 5 5600, bietet dabei aber doppelt so viele Prozessorkerne und Threads. Damit bietet sich die CPU insbesondere für Content Creator an und kann auch moderne Spiele ausreichend schnell beschleunigen.
Wenn Sie insbesondere mit Bild- und Videobearbeitung arbeiten, mehrere parallele Aufgaben zu erledigen haben und sich auch für die neuesten Spiele entsprechende Leistungsreserven wünschen, ist der AMD Ryzen 9 5900X noch immer eine sehr gute Wahl.
12 Zen-3-Prozessorkerne
24 Threads dank SMT-Multithreading
3,7 bis 4,8 GHz Taktfrequenz
64 MB L3-Cache
105 Watt
Alternative 2: AMD Ryzen 5000X3D
Sie sind auf der Suche nach einer besonders schnellen Gaming-CPU, die den Preisrahmen nicht spreng, aber Spiele mit zusätzlichem L3-Cache noch einmal deutlich beschleunigen kann? Dann sollten Sie sich die Prozessorfamilie Ryzen 5000X3D (“Vermeer-X”) genau ansehen.
Preis-Leistungs-Kracher für Gamer: AMD Ryzen 7 5800X3D für 294 € bei Mindfactory
8 Zen-3-Prozessorkerne, 16 Threads dank SMT-Multithreading und vor allem 64 MB zusätzlicher 3D V-Cache machen den AMD Ryzen 7 5800X3D zur besten Gaming-CPU unter 300 Euro.
8 Zen-3-Prozessorkerne
16 Threads dank SMT-Multithreading
3,4 bis 4,5 GHz Taktfrequenz
96 MB L3-Cache
105 Watt
Alternative 3: AMD Ryzen 7000
Wenn Sie einen Prozessor auf Basis der aktuellen Zen-4-Architektur bevorzugen, weil Sie von der im Vergleich zu den Zen-3-CPUs nochmals höheren Leistung profitieren wollen, sollten Sie sich die nachfolgenden Ryzen 7000 einmal genauer anschauen.
Zen 4 in günstig: AMD Ryzen 5 7500F für 176 € bei Mindfactory
Der AMD Ryzen 5 7500F ist die aktuell günstigste Zen-4-CPU auf dem Markt und bietet mit Ausnahme der integrierten Grafikeinheit alle Vorteile der neuesten Generation von AMD. Sechs schnelle Zen-4-Prozessorkerne mit bis zu 5 GHz werden geboten.
Dank einer TDP von lediglich 65 Watt ist der Prozessor auch vergleichsweise einfach und leise zu kühlen und eignet sich hervorragen für Einsteigersysteme auf Basis der AM5-Plattform, welche sich noch viele Jahre lang wird aufrüsten lassen.
6 Zen-4-Prozessorkerne
12 Threads dank SMT-Multithreading
3,7 bis 5,0 GHz Taktfrequenz
32 MB L3-Cache
65 Watt
High-End-Prozessor: AMD Ryzen 9 7900X für 375 € bei Mindfactory
Für den AMD Ryzen 9 7900X gelten dieselben Eigenschaften wie für den AMD Ryzen 9 5900X, jedoch alles eine Generation aktueller.
Mit 12 Zen-4-Prozessorkernen und 24 Threads adressiert die CPU insbesondere Content Creator und Spieler, die sich kompromisslose Leistung für Multicore-Anwendungen und eine sehr hohe Gaming-Performance wünschen.
12 Zen-4-Prozessorkerne
24 Threads dank SMT-Multithreading
4,7 bis 5,6 GHz Taktfrequenz
64 MB L3-Cache
105 Watt
Alternative 4: AMD Ryzen 7000X3D
Sie sind auf der Suche nach kompromissloser Gaming-Performance und höchstmöglichen Frameraten (“FPS”) in Spielen? Dann ist die Ryzen 7000X3D Serie (“Raphael-X”) genau die richtige Wahl für Sie.
Die beste Gaming-CPU: AMD Ryzen 7 7800X3D für 365 € bei Mindfactory
Der AMD Ryzen 7 7800X3D ist aktuell gemeinsam mit dem AMD Ryzen 9 7950X3D die derzeit schnellste Gaming-CPU am Markt, dabei aber noch einmal deutlich effizienter als sein großer Bruder.
Wenn Sie die neuesten Spiele mit der maximal möglichen Framerate und besten Frametimes spielen wollen, dann ist der AMD Ryzen 7 7800X3D die erste Wahl für Sie.
8 Zen-4-Prozessorkerne
16 Threads dank SMT-Multithreading
4,2 bis 5,0 GHz Taktfrequenz
96 MB L3-Cache
105 Watt
Anwender, die sich wirklich das Beste vom Besten wünschen, sollten zudem einen Blick folgende CPU werfen.
Die eigerlegende Wollmilchsau: AMD Ryzen 9 7950X3D für 529 € bei Mindfactory
Wenn Sie die neuesten Spiele mit der maximal möglichen Framerate und besten Frametimes spielen und zudem rechenintensive Multi-Core-Anwendungen nutzen wollen, dann ist der AMD Ryzen 9 7950X3D die richtige Wahl für Sie.
16 Zen-4-Prozessorkerne
32 Threads dank SMT-Multithreading
4,2 bis 5,7 GHz Taktfrequenz
128 MB L3-Cache
105 Watt
Im direkten Vergleich zum ebenfalls pfeilschnellen AMD Ryzen 7 7800X3D bietet der Ryzen 9 7950X3D noch einmal die doppelte Menge an Prozessorkernen, einen um 700 MHz höheren Takt sowie insgesamt 128 MB L3-Cache.
Auch Intel kann eine Alternative zu Intel sein
Doch nicht nur von AMD, auch aus dem eigenen Lager bekommen die Core 14000 deutlich Konkurrenz. Auch der direkte Vorgänger, die Core 13000 sind aufgrund der etwas besseren Effizienz und des mittlerweile niedrigeren Preis eine Empfehlung.
Alternative 5: Intel Core 12000
Die Hybrid-CPUs der 2. Generation liefen bei Intel unter dem Namen Core 12000 (“Alder Lake”) und sind mittlerweile vergleichsweise günstig zu haben.
Die nachfolgenden Core 12000 sind daher einen näheren Blick wert:
Intel Core i3-12100 für 112 € bei Amazon
Intel Core i5-12400F für 142 € bei Mindfactory
Intel Core i7-12600KF für 179 € bei Notebooksbilliger.de
Alternative 6: Intel Core 13000
Auch der direkte Vorgänger der Core 14000, die Core 13000 (“Raptor Lake”) sind allesamt besser aufgestellt als die neueste Generation und befinden sich mittlerweile im Abverkauf.
Die nachfolgenden Prozessoren der Serie Core 13000 stellen eine gute Wahl dar, wenn Sie ein modernes System mit Intel-CPU aufbauen wollen.
Intel Core i5-13400F für 215 € bei Caseking
Intel Core i5-13600KF für 278 € bei Proshop.de
Intel Core i7-13700K für 390 € bei Proshop.de
Die neuesten Core-Prozessoren der 14. Generation dürften erst dann interessant werden, wenn sie deutlich im Preis gefallen sind. Für das kommende Jahr steht aber bereits die 15. Generation als Core Ultra (“Arrow Lake”) auf dem Programm und wird die Refresh-CPUs somit zeitnah völlig obsolet machen.
Als Spieler sollten Sie zudem einen Blick auf unseren folgenden Ratgeber werfen, der alle aktuellen Prozessoren im Hinblick auf ihre Gaming-Performance noch einmal entsprechend einordnet.
Diese Prozessoren haben das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Gamer
Nützliche Links und Testberichte
Nachfolgend finden Sie weitere nützliche Links zum Thema CPUs und die entsprechenden Testberichte der Redaktion von PC-WELT.
AMD CPUs:
AMD Ryzen 9 7950X3D im Test: Die schnellste Gaming-CPU
AMD Ryzen 9 7900X im Test: schnell, heiß und teuer
AMD Ryzen 5 7600X im Test: Schneller 6-Kerner, aber auch teuer & stromhungrig
AMD Ryzen 7 5800X3D vs Intel Core i9-12900KS: Schnellste Gaming-CPU im Test
AMD Ryzen 7 5700X im Benchmark-Test: Lang erwartete CPU kommt zu spät
AMD Ryzen 5 5600 im Benchmark-Test: Viel CPU-Leistung für wenig Geld
Ryzen 9 5900/5950X im Test: AMD schlägt Intel deutlich
Intel CPUs:
Besser und günstiger als AMD: Intel Core i9-13900K & i5-13600K im Test
Intel Core i9-12900KS im Benchmark-Test – die schnellste Desktop-CPU um jeden Preis
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Nützliche Artikel rund um das Thema CPU:
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