So gut wie jeder Fußball-Fan hat diese Situation schon einmal erlebt: Man sitzt gebannt vor dem Fernseher und verfolgt das Spiel. Plötzlich ergibt sich für das favorisierte Team eine günstige Gelegenheit für ein Tor. Die Spannung ist förmlich greifbar, als der scheinbar perfekte Abschuss gelingt und … man hört die Nachbarn nebenan jubeln, noch bevor der Ball überhaupt ins Tor trifft.
Tor ist Tor, doch solche Momente können die Freude an einem Tor schon etwas trüben. Besonders dann, wenn Ihr TV-Signal deutlich verzögert ankommt. Schließlich möchte man hautnah dabei sein, und zwar am besten in Echtzeit! Doch wer bekommt die Tore überhaupt als Erstes zu sehen, und warum?
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Vodafone-Test zeigt: Kabel ist hier am schnellsten
Grundsätzlich gibt es vier Möglichkeiten, Fernsehen zu empfangen: über Kabel, Satellit, Antenne oder über das Internet. Bei Live-Übertragungen wie etwa der Fußball-EM kommen Bild und Ton aufgrund der unterschiedlichen Übertragungswege nicht überall gleichzeitig auf dem Fernseher an.
Wer auf Kabel-TV setzt, scheint aber die Nase vorn zu haben. Zumindest laut Vodafone, denn rechtzeitig vor der EM veröffentlichte der Anbieter einen Vergleich der zeitlichen Abstände zwischen den verschiedenen TV-Empfangs-Optionen. In Vodafones Kabelnetz kommen die Übertragungen demnach am schnellsten an.
Das ist insofern bereits rekordverdächtig, als jahrzehntelang der Empfang über Satelliten am schnellsten war. Die niedrige Latenz rührte daher, dass das Signal vom Empfangs-Satelliten den kürzesten Weg zum Fernseher zurücklegen musste. Besonders beeindruckend wird es, wenn man sich den direkten Vergleich in einer Grafik ansieht.
Vodafone
Mit einer durchschnittlichen Verzögerung von fast 0 Sekunden ist der Kabelempfang hier weit vorn auf Platz 1, was Geschwindigkeit angeht. Die meisten Tore erleben Sie also quasi in Echtzeit. Platz 2 belegt das Satelliten-Fernsehen mit 2 Sekunden Latenz, gefolgt von Antenne und Internet mit deutlich längeren Latenzzeiten.
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Mit dem Jubel Booster auf der Überholspur
Der Grund für die schnellere Verbreitung liegt unter anderem an modernen Glasfaserleitungen, die das Signal deutlich schneller weiterleiten. Zudem führte Vodafone in den vergangenen Monaten den sogenannten “Jubel Booster” ein, der das unkomprimierte Signal aus den TV-Studios nutzt, um dieses mit noch geringerem Zeitverlust aufzubereiten.
Das Ergebnis: ein zeitlicher Vorsprung beim Kabelfernsehen von bis zu zwei Sekunden gegenüber Satellit im Latenzest. Leider funktioniert das derzeit nur für die Sender Das Erste HD und ZDF HD in ausgewählten Bundesländern. An einer Einführung des ‘Jubel-Boosters’ in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg wird derzeit noch gearbeitet.
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Internet weit abgeschlagen auf dem letzten Platz
Den letzten Platz im Praxistest belegte das Internetfernsehen. Doch hier gibt es Unterschiede, die gut in der obigen Grafik erkennbar sind. Über den Waipu-TV-Stick kam das Signal im Schnitt nach 7 Sekunden an, was relativ nahe am Empfang mit Antenne liegt.
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Die Magenta TV One Box brauchte hingegen fast eine halbe Minute, um das Signal an den TV auszugeben. Man erkennt also, dass die Wahl des konkreten Anbieters eine größere Rolle spielt, als man vielleicht denken mag. Mit unserer Übersicht TV via Internet: Alle Anbieter & Möglichkeiten im Überblick haben Sie die wichtigsten Optionen auf einen Blick.
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Ideale Bedingungen VS Realität
In der Realität dürften allerdings viele Zuschauer bei Fernsehen via TV-Kabel den Torjubel trotzdem erst mit Verzögerung erleben. Denn die Darstellung von Vodafone zeigt den Idealfall mit modernster Technik und “Jubel Booster”.
Wenn Sie wissen wollen, mit wie viel Verzögerung Sie tatsächlich Ihr TV-Bild empfangen, dann stellen Sie sich eine Funkuhr mit DCF77-Empfänger neben den Fernseher, wenn die Tagesschau beginnt. Dann sehen Sie auf die Sekunde genau die zeitliche Differenz zwischen der tatsächlichen Uhrzeit und der Uhrzeit im TV.
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