Die nächste Erhöhung des Rundfunkbeitrags nimmt ganz langsam Gestalt an, wie der Bayerische Rundfunk berichtet. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hat einen Entwurf dazu erstellt, wie sich der Rundfunkbeitrag entwickeln sollte. Ihren endgültigen Vorschlag wird die KEF dann Anfang 2024 den Bundesländern zustellen (offiziell hat die KEF nach außen noch keine neue Empfehlung abgegeben). Die Länderparlamente müssen dann noch dem Vorschlag der KEF zustimmen.
Rundfunkbeitrag ist illegal – behauptet Wirtschaftsjuristin
Moderater Anstieg um 58 Cent
Nach diesem Entwurf der KEF soll der Rundfunkbeitrag im Jahr 2025 auf 18,94 Euro steigen. Derzeit liegt der umstrittene Rundfunkbeitrag bei 18,36 Euro. Also gerade einmal 58 Cent mehr pro Monat schlägt die KEF vor.
Doch angesichts der Skandale, die der öffentlich-rechtliche Rundfunk in letzter Zeit geliefert hat (wie beispielsweise die Affäre um die gefeuerte rbb-Intendantin Patricia Schlesinger) und wegen der grundsätzlichen Frage, ob der Rundfunkbeitrag überhaupt gerechtfertigt ist, regt sich bereits gehen eine Erhöhung um nur 58 Cent pro Monat Widerstand. Einige Ministerpräsidenten haben bereits Widerstand angekündigt, weil sie keine Akzeptanz in der Bevölkerung für eine Erhöhung sehen. Der Streit könnte also erneut vor dem Bundesverfassungsgericht landen, wie es bereits 2021 der Fall war.
Update 16.50 Uhr: Das Bundesland Brandenburg hat heute erneut bekräftigt, dass es eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags ablehnt. Es gebe innerhalb der Bevölkerung keine Akzeptanz für eine Erhöhung. Stattdessen müssten die öffentlich-rechtlichen Sender erst einmal deutlich sparen, wie der Mediendienst DWDL über die Aussagen der brandenburgischen Regierung berichtet.
Die CSU hatte sich bereits am Freitag gegen eine Erhöhung ausgesprochen, wie die Süddeutsche Zeitung online berichtet. Update Ende
ARD und ZDF wollen mittelfristig sogar deutlich mehr: Rundfunkbeitrag soll deutlich steigen – Geheimplan der ARD angeblich enthüllt und Rundfunkbeitrag: ARD und ZDF wollen mehr Geld – die Begründung. Ebenso fordern die Produzenten einen höheren Beitrag: Rundfunkbeitrag soll bald steigen – fordern TV-Produzenten. Die Gewerkschaft Ver.di forderte schon vor Jahren eine stärkere Erhöhung.
ARD-Chef will für höheren Rundfunkbeitrag kämpfen
Der Rundfunkbeitrag bildet die Basis der Finanzierung von ARD (inklusive der dritten Programme), ZDF und Deutschlandradio. Im Jahr 2022 kassierten die öffentlich-rechtlichen Sender 8,4 Milliarden Euro von den deutschen Beitragszahlern. Aus den Einnahmen werden aber auch hohe Pensionskosten bezahlt.
Ein Überblick über Skandale und Kritikpunkte an den öffentlich-rechtlichen Sendern:
rbb feuert Ex-Intendantin fristlos – jetzt geht es um Abfindung und 15.000 € Pension
rbb-Skandal: 700.000 Euro für Nichtstun und einmaliges Bonussystem
Autos, lukrativer Nebenjob: BR-Intendantin verteidigt Technikdirektorin
Rundfunkbeitrag: So viel Pension bekommen Ex-Intendanten – mehr als Angela Merkel
Rundfunkbeitrag – bis zu 395.000 Euro verdient ein ARD-Intendant
ARD und ZDF zahlen Spitzenpersonal Millionen ohne Gegenleistung
Rundfunkgebühr: Zu hohe Gehälter bei ARD und ZDF
Alternativvorschläge zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gibt es bereits lange:
Die öffentlich-rechtliche Rundfunkgebühr soll teurer werden – aber warum eigentlich?
Rundfunkbeitrag: Bis 2024 keine Erhöhung – so viel erhalten ARD, ZDF & Deutschlandradio
Rundfunkbeitrag: So sollen ARD und ZDF Geld sparen – Queen-Beisetzung als Beispiel
Weitere Meldungen zum Rundfunkbeitrag:
Rundfunkbeitrag: Alles, was Sie wissen müssen
So legen Sie Widerspruch gegen den Rundfunkbeitrag ein
Rundfunkbeitrag: Das passiert, wenn man nicht bezahlt
Rundfunkbeitrag: Diese Ausnahmen gibt es
Test: So klappt die Befreiung vom Rundfunkbeitrag
Erhöhung des Rundfunkbeitrags: Das sagen die Bundesländer
Rundfunkbeitrag: Post vom Beitragsservice – so reagieren Sie richtig
Rundfunkbeitrag: So viel kassierten ARD, ZDF und Deutschlandradio im Jahr 2022
Online Services, Smart TVs