Da unser Leben immer digitaler wird, ist die Sicherheit unserer Daten und Geräte wichtiger denn je. Und das beginnt mit einer guten Sicherheits-Software. Ein Antivirenprogramm ist eine Software, die Ihren Computer (oder Ihr Handy, Tablet usw.) vor böswilligen Programmen schützt, die versuchen, das Gerät anzugreifen.
Dazu gehört das Erkennen und Blockieren von Viren, einer ganz bestimmten Art von Programmen, aber auch einer Vielzahl anderer digitaler Bedrohungen.
PC-Welt berichtet ständig über die neuesten Entwicklungen bei Viren und anderen Bedrohungen und wie man sich vor ihnen schützen kann. Die beste Antiviren-Software im Jahr 2024 finden Sie in unserer umfassenden Übersicht der besten Antiviren-Programme.
Was ist ein Computervirus?
Um zu verstehen, was eine Antiviren-Software leistet, müssen Sie wissen, was ein Computervirus überhaupt ist. Der Begriff “Virus” ist in diesem Zusammenhang sehr weit gefasst. Um es einfach auszudrücken, handelt es sich um ein Programm, das auf Ihrem Computer installiert wird und sich dann automatisch über ein Netzwerk oder das Internet auf andere Computer ausbreitet. Wobei es die Ausbreitung eines biologischen Virus imitiert, der sich durch die Zellen eines Organismus verbreitet.
Was genau ein Virus macht, hängt von dem jeweiligen Virus ab. Aber wir können festhalten, dass es nie gut ist. In den Computer-Anfängen wurden viele Viren nur entwickelt, um den Computer aus reinem Unfug zu beschädigen.
Der berühmte Virus “ILOVEYOU” verbreitete sich über E-Mail-Downloads und überschrieb lediglich Dateien auf der Festplatte mit Junk-Daten, bis der Computer instabil wurde und vollständig gelöscht werden musste.
Dann gibt es Viren, die darauf abzielen, die Fernsteuerung Ihres Computers zu übernehmen, ohne dass Sie es bemerken, um ein geheimes Netzwerk, ein sogenanntes “Botnet”, zu schaffen. Botnets wie MyDoom können dazu verwendet werden, Spam oder Betrug zu verbreiten oder andere Computer mit Anfragen zu überschütten, um Webdienste lahmzulegen.
Dominik Tomaszewski / Foundry
Die heimtückischste und gefährlichste Art von Viren, die in der modernen Welt am häufigsten vorkommt, zielt jedoch darauf ab, die Benutzer selbst zu bestehlen. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen.
Ein “Spyware”- oder “Spybot”-Programm durchsucht die Dateien auf Ihrem Computer nach Ihren persönlichen Informationen wie Anmeldekennwörtern oder Bankkonten, während “Ransomware” Ihre Dateien sperrt und Sie auffordert, Geld an Kriminelle zu schicken, um die Daten zurückzubekommen.
Oft werden diese Viren als E-Mails oder Websites verschickt, die vorgeben, etwas zu sein, was sie nicht sind. Etwa ein wichtiges Software-Update, auf das Sie klicken müssen. Dieser Vorgang wird als “Phishing” bezeichnet.
In diesen Fällen ist der selbstreplizierende virale Faktor möglicherweise gar nicht vorhanden, weshalb die Software technisch gesehen nicht einmal ein Virus ist. Andere Begriffe wie “Wurm”, “Trojaner” (wie ein “Trojanisches Pferd”) oder der umfassendere Begriff “Malware” sind zutreffender.
Was ist eine Antiviren-Software?
Die Arten von Bedrohungen sind vielfältig. Eine Antiviren-Software ist darauf ausgelegt, sie alle zu erkennen und zu stoppen. Diese Sicherheitspakete können einfach als “Antivirus”, aber auch als “Protection Suite” oder einfach als “Defender” bezeichnet werden.
Unabhängig davon verwenden sie alle ein paar einfache Methoden, um Viren und andere Arten von Malware zu erkennen, einzudämmen und zu neutralisieren, bevor sie Ihr System infizieren können.
Antiviren-Software überprüft außerdem kontinuierlich sowohl Ihren Computer als auch Ihren Netzwerkverkehr, um Bedrohungen zu erkennen. Unser derzeitiger Favorit für ein allumfassendes Sicherheitspaket ist Norton 360 Deluxe.
Antivirus-Software für Windows 10 im Test
Was macht eine Antiviren-Software?
Der einfachste Weg eines Antivirenprogramms, um vor Viren zu schützen, ist das Scannen Ihrer Dateien. Die Antiviren-Software greift auf eine riesige Datenbank mit bekannten Viren, Trojanern und anderen Arten von Malware zu – Tausende von verschiedenen Arten, die ständig aktualisiert werden – und sucht in den Dateien auf Ihrem Computer nach ihnen.
Das Antivirenprogramm scannt sogar neue Dateien, die Sie herunterladen, einschließlich installierbarer Apps, die Viren hinter anderen Programmen wie Spielen oder Tools verstecken könnten.
In der „Windows-Sicherheit“ lässt sich der Microsoft Defender mit wenigen Klicks konfigurieren. Wer es genauer haben möchte, muss versteckte Optionen kennen oder externe Tools verwenden.
IDG
Wenn das Antivirenprogramm eine Datei findet, die es als Malware identifiziert hat, isoliert es die Datei sofort vom Rest Ihres Computers und verhindert, dass sie Operationen ausführt, die andere Dateien oder Programme beeinträchtigen könnten. Nachdem die Bedrohung isoliert wurde, löscht es die gefährlichen Dateien gründlich. Normalerweise wird eine Art Warnmeldung angezeigt, die Sie darüber informiert, dass die Gefahr gefunden und neutralisiert wurde.
Diese Schutzmethode hat sich als äußerst wirksam erwiesen, aber sie ist nicht perfekt. Ein Virus oder eine Malware muss identifiziert werden, bevor der Schädling in die Erkennungsdatenbank aufgenommen werden kann … was bedeutet, dass die Malware zumindest eine gewisse Zeit lang “in freier Wildbahn” im Internet aktiv sein muss, bevor die Datenbank aktualisiert wird.
Das ist ein guter Grund, immer grundlegende Computersicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, etwa keine unbekannten Programme herunterzuladen oder E-Mail-Anhänge aus nicht vertrauenswürdigen Quellen gar nicht erst zu öffnen.
Test: Die beste Antiviren-Software für Windows 11
Was ist der Unterschied zwischen einem Antivirusprogramm und einer Firewall?
Antiviren-Software überprüft in erster Linie die Dateien und Programme Ihres Computers. Eine Firewall ist eine Software, die direkt den Datenverkehr überprüft, der über Ihr lokales Netzwerk und das Internet auf Ihren Computer ein und aus geht.
Dies ist wichtig für Ihre Sicherheit, da Firewalls dazu verwendet werden können, bösartige Daten am Ein- und Ausgang zu hindern. So kann unterbunden werden, dass ein Programm Ihre persönlichen Daten nach außen sendet oder ein Programm von außerhalb des Netzwerks Ihres Computers diesen fernsteuert.
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Einige Antiviren-Software enthält zumindest eine Art grundlegender Firewall-Funktionalität als Ergänzung zu den Datei- und Programmscan-Tools. Windows Defender, ein Standard-Virenschutzprogramm, und die Defender Firewall sind beispielsweise beide Teil des integrierten Windows-Sicherheitssystems.
Die gebündelten Firewalls reichen für die meisten Benutzer als Basisschutz aus, während spezielle Firewall-Software (oder noch fortschrittlichere Hardware-basierte Firewalls) in der Regel für große Unternehmen oder Organisationen gedacht sind, die eine spezielle Verwaltung durch Sicherheitsexperten erfordern.
Warum Sie ein Antivirus-Programm für Windows brauchen
Gibt es Computer, die kein Antivirusprogramm benötigen?
Wenn Sie einen Windows-Desktop oder -Laptop besitzen, der mit dem Internet verbunden ist, benötigen Sie ein Antivirenprogramm. PCs sind seit über 50 Jahren mit dem Internet verbunden, und Viren und andere Malware, die sie infizieren sollen, verbreiten sich schon genauso lange. Das Surfen im Internet ohne eine Art von Schutz ist ungefähr so, als würde man in Abwasser schwimmen: Früher oder später wird man sich eine Infektion einfangen.
Glücklicherweise verfügen Windows-PCs über einen integrierten Schutz in Form von Windows Security, einer grundlegenden Antiviren- und Firewall-Suite, die kostenlos im Betriebssystem enthalten ist. Solange Sie dieses Programm auf dem neuesten Stand halten (was es automatisch über das Windows Update tut), sind Sie also auf der Grundstufe geschützt.
Aber was ist mit anderen Geräten, die mit dem Internet verbunden sind, wie Ihr Smartphone, Tablet, Ihr Smart-TV oder sogar verbundene Geräte wie Ihre Sicherheitskameras oder intelligente Lampen?
Dominik Tomaszewski / Foundry
Smartphones sind so allgegenwärtig geworden, dass es tatsächlich Viren und Malware gibt, die speziell auf diese Geräte abzielen. Sie sind für Kriminelle besonders verlockend, weil auf ihnen so viele persönliche Informationen gespeichert sind.
Aber im Gegensatz zu Desktop-PCs und Laptops können iOS- und (die meisten) Android-Handys nicht einfach jedes beliebige Programm herunterladen, sondern sind auf die “offiziellen” Bezugsquellen App Store (Apple) und Play Store (Google) angewiesen, um Apps und Spiele zu erhalten.
Apple und Google kontrollieren die Sicherheit für diese Programme auf der Serverseite. Es ist kein perfektes System – Viren, Spyware und Malware sind schon durch ihre Erkennungsfilter gekommen. Aber für die große Mehrheit der Nutzer ist dieses grundlegende Schutzniveau ausreichend, sodass sie keine zusätzliche Antiviren-Software auf dem Smartphone benötigen.
Android-Handys sind hier ein Sonderfall. Im Gegensatz zu iPhones können die meisten Android-Geräte bereits Programme installieren, die nicht von Google vorab genehmigt wurden, und zwar in einem Prozess, der als Side-Loading bezeichnet wird. Dies ist vergleichbar mit der Installation eines Drittanbieterprogramms unter Windows.
Und genau wie bei Windows müssen Sie darauf achten, dass Sie der Quelle des Downloads vertrauen, wenn Sie diese Software installieren. Auch hier hat Google ein System namens Play Protect implementiert, das grundlegende Viren- und Malware-Scans für alle Apps durchführt, auch für solche, die per Sideloading geladen werden. Wenn Sie noch mehr Schutz wünschen, ist dieser in Form unterschiedlicher Antiviren-Programme für Android-Geräte verfügbar.
Dasselbe allgemeine Prinzip gilt für alle Geräte, die ihre Inhalte und Apps aus verwalteten Quellen beziehen, und schließt nicht den offenen Zugang zum Internet ein, wie Smart-TVs, E-Reader, Smart-Uhren und so weiter.
Solange das Unternehmen, das die Inhalte verwaltet, ein Auge darauf hat, müssen Sie sich wirklich keine Sorgen über Viren machen, die speziell für diese Geräte entwickelt wurden, zumal nicht viele persönliche Daten auf dem Spiel stehen.
Das ist keine allgemeingültige Regel – es ist möglich, dass fast jedes mit dem Internet verbundene Gerät kompromittiert wird –, aber diese Geräte haben für Angreifer eine viel geringere Priorität.
Ist Windows Defender eine gute Antivirenlösung?
Die Standard-Sicherheitseinstellungen von Windows waren nicht immer auf der Höhe der Zeit. Vor zwanzig Jahren hätte man es als leichtsinnig bezeichnet, Windows ohne zusätzliche Sicherheits-Software zu verwenden. Aber Microsoft hat bewundernswerte Anstrengungen unternommen, um Windows viel sicherer zu machen, ohne dass man irgendwelche kostenpflichtigen oder sonstigen Extras benötigt. Die einfache Antwort lautet also: Ja, Windows Defender ist ziemlich großartig.
Microsoft Defender: So gut ist der Gratis-Virenschutz
Microsoft
Der in Windows integrierte Antivirenscanner wird ständig mit den neuesten Bedrohungserkennungen aktualisiert, und diese Updates sind direkt in Windows integriert. Die meiste Zeit werden Sie nicht einmal bemerken, dass er im Hintergrund läuft, es sei denn, er erkennt und neutralisiert gerade eine Bedrohung.
Das Gleiche gilt für die integrierte Firewall in Windows Security: Abgesehen von den gelegentlichen Anpassungen, die notwendig sind, um Anwendungen und Spielen von Drittanbietern den Netzwerkzugriff zu gewähren, werden Sie wahrscheinlich vergessen, dass sie vorhanden ist.
Wenn Sie Windows verwenden und kein Geld für weitere Sicherheit übrig haben, können Sie sich entspannen. Solange Sie Ihren Computer über Windows Update auf dem neuesten Stand halten und nicht nach besonders zweifelhafter Software suchen, ist alles in Ordnung.
Ist Norton 360 eine gute Antivirenlösung?
Norton ist eine gute Wahl, wenn Sie wichtige oder vertrauliche Daten auf Ihrem PC speichern oder ihn mit anderen Benutzern gemeinsam nutzen. Neben der Standard-Dateiprüfung umfasst das Abonnement auch den Zugang zu einem VPN, die Überwachung des Dark Web, um Sie zu warnen, wenn Ihre Konten kompromittiert wurden, kostenlosen Cloud-Speicher und eine Passwortüberwachung. Es ist zwar teuer, aber eine gute Wahl für eine “Rundum-Sicherheitslösung” für bis zu fünf Geräte.
Lesen Sie unseren vollständigen Test von Norton 360 Deluxe hier.
Taugt McAfee Antivirus etwas?
McAfee ist einer der ältesten Namen im Bereich PC-Sicherheit. Die Software gehört zu den teuersten auf dem Markt, wenn man sie pro Gerät betrachtet. Sie bietet zwar einige einzigartige Funktionen wie das sichere Löschen von Dateien und den Home Network Analyzer. Doch es ist schwer, sie jemandem zu empfehlen, der nur ein kleines Budget zur Verfügung hat, vor allem, weil die Benutzeroberfläche für viele dieser Funktionen noch etwas Feinschliff vertragen könnte.
Lesen Sie hier unsere vollständige Bewertung von McAfee+ Ultimate.
Ist AVG Internet Security seinen Preis wert?
AVG war früher die erste Wahl, wenn es um Virenschutz ging, weil die Basisversion kostenlos war. Das ist jetzt nicht mehr der Fall – wenn Sie eine kostenlose Lösung benötigen, reicht Windows Defender aus.
Aber dank der stark verbesserten Benutzeroberfläche und der häufigen Virenscanner-Updates bleibt das Tool von AVG eine beliebte Wahl. Es bietet eine übersichtliche, unkomplizierte Benutzeroberfläche und zusätzliche Online-Schutzfunktionen, während es gleichzeitig den erstklassigen Virenschutz bietet, für den es bekannt ist – und das, ohne so viel zu verlangen wie die Konkurrenz.
Lesen Sie hier unseren vollständigen Test von AVG Internet Security.
Ist Avast Antivirus gut?
Avast ist schon seit Langem auf dem Markt, und es ist nach wie vor eine solide Wahl, denn es ist preiswerter als Norton. Es verfügt zwar nicht über alle Funktionen, aber die Ressourcenbelastung auf dem PC ist geringer, und es ist billiger, wenn Sie eine große Anzahl von Geräten (bis zu 30 in der höchsten Stufe) auf einmal schützen müssen.
Es ist eine gute Wahl, wenn Sie Antiviren- und andere Sicherheitsfunktionen auf einem PC benötigen, der viel zu tun hat, wie ein Spiele- oder Medienproduktions-PC.
Lesen Sie hier unseren vollständigen Test von Avast One.
Ist Trend Micro ein gutes Antivirenprogramm?
Offen gesagt, ist es keine gute Wahl, wenn Sie wissen, was Sie in Bezug auf die erweiterte PC-Wartung tun. Trend Micro Maximum Security ist funktional und sehr benutzerfreundlich, was es zu einer guten Wahl für diejenigen macht, die technisch nicht so bewandert sind. Aber seine fortschrittlicheren Funktionen sind sowohl weniger robust als auch weniger zuverlässig als die der Konkurrenz, und es bietet keinen großen Preisvorteil.
Lesen Sie hier unseren vollständigen Testbericht zu Trend Micro Maximum Security.
Dieser Testbericht erschien im Original bei unserer Schwesterpublikation PCWorld.com und wurde von uns übersetzt und angepasst.
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